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Workflow

Auf dieser Seite wird der typische Arbeitsablauf der Routinediagnostik in unserem Institut dargestellt. Der Weg vom Präparat bis zum fertigen Befund ist durch mehrere nacheinander folgende Bearbeitungsschritte geprägt, die teilweise arbeitsintensiv und nicht automatisierbar sind.

Materialeingang

Nach der Probenentnahme wird das Material zusammen mit dem Begleitschein durch den Einsender verschickt. Aus dem Begleitschein gehen die Patientendaten, Angaben zur Art und Lokalisation des Materials, klinische Angaben und die Fragestellung hervor. Diese Daten werden manuell erfasst.

Die Proben erhalten eine Eingangsnummer, die unter anderem je nach Materialart verschiedene Nummernkreise bilden (Histologie z.B. E-Nummern, Zytologie C-Nummern). Durch die Vergabe von Barcode-Etiketten wird die Archivierung der Befunde, der Begleitscheine und des Materials vereinfacht.

Zuschnitt & Makroskopie

Die fixierten Proben werden am Zuschnittplatz makroskopisch untersucht. Kleine und große Präparate werden an zwei getrennten Zuschnittsplätzen bearbeitet. Zu den kleinen Präparaten zählen bspw. PEs, deren Partikel gezählt werden. Größere Präparate werden nach einem einheitlichen Schema bearbeitet, das auch von der klinisches Fragestellung abhängt. Hier werden u.a. Größe, Gewicht und alle mit bloßem Auge erkennbaren Veränderungen beschrieben.

Kleine Präparate (z. B. Magen- und Darm-PEs, Polypen) werden komplett eingebettet, von größeren Präparaten werden repräsentative Gewebsproben entnommen. Das Restgewebe wird bis zum Abschluss der Befundung vorgehalten, so dass durch eventuelle Nachforderungen weitere Untersuchungen erfolgen können. Die Aufbewahrungszeit für Nasspräparate beträgt mindestens 4 Wochen.

Insbesondere Tumorpräparte müssen mit größter Sorgfalt verarbeitet werden. Hier ist bspw. der Abstand des veränderten Gewebes zum Resektionsrand und die korrekte Orientierung des Präparates wichtig. Damit ein eindeutiger Befund erstellt und durch die Chirurgen ggf. eine zielgenaue Nachresektion vorgenommen werden kann, ist es notwendig, dass der Operateur das Präparat anhand von unterschiedlichen Fäden oder Färbungen markiert. Die Zuordnung der Markierungen muss auf dem Begleitschein z.B. in einer Skizze vermerkt werden.

Bei größeren, komplexen Präparaten sollte das Material mit Hilfe von Kanülen auf Pappe oder Kork gepinnt werden. Dadurch wird ein Verdrehen des Materials während der Fixierung verhindert. Somit wird die Orientierung und Beurteilung des Resektionsrands deutlich erleichtert.

Block- und Schnitterstellung & Färbung

Die zugeschnittenen Gewebsproben werden in Einbettungskassetten gelegt und verschlossen. Das Material wird anschließend mittels Alkoholbädern in Automaten entwässert. Das entwässerte Material wird mit Paraffin durchtränkt. Dieser Prozess nimmt ca. 10 Stunden in Anspruch und erfolgt in der Regel über Nacht. Bei kleinen Gewebsproben kann er auf 2,5 Stunden verkürzt werden.
Anschließend wird das Gewebe eingeblockt. Die Gewebsproben werden in kleine, wannenähnliche Gießformen gesetzt und die Form mit Paraffin aufgefüllt. Wenn das Paraffin erkaltet ist, kann man den Block aus der Form nehmen und schneiden.
Das in Paraffin eingebettete Gewebe wird an einem Mikrotom, speziellen Schneideapparaten, in 2 -5 Mikrometer (µm) dünne Scheiben geschnitten und auf Glasträger gelegt. Das Gewebe ist noch durchsichtig. Um die histologische Begutachtung zu ermöglichen, wird das Paraffin aus dem Dünnschnitt herausgeschmolzen und mit der Routinefärbung Hämatoxylin-Eosin (HE) gefärbt und eingedeckelt. Der blaue Farbstoff Hämatoxylin zeigt eine Affinität zu Ribonukleinsäuren und färbt deshalb den Kern blau an. Die Zytoplasmaproteine und das Kollagen werden durch den sauren Farbstoff Eosin rosa angefärbt.
Für die Darstellung spezieller Gewebseigenschaften gibt es eine Reihe sogenannter Spezialfärbungen. Daneben gibt es Färbungen, die über Antikörper und Detektionssysteme Proteine im Gewebe spezifisch anfärben (Immunhistochemie). Spezialfärbungen und IHC-Färbungen werden zur Eingrenzung einer Diagnose angefordert.

Befundung

Der Pathologe erhält die gefärbten und eingedeckten Schnitte zusammen mit dem Begleitschein. Er begutachtet das Präparat in Zusammenschau mit den Angaben auf dem Begleitschein und der Makroskopie unter seinem Mikroskop und ergänzt den Befundtext um die Beschreibung der mikroskopischen Veränderungen und der zusammenfassenden Stellungnahme bzw. Diagnose.
Arztbriefe werden im Befundsystem diktiert, durch die Schreibkräfte abgeschrieben und ausgedruckt. Nach Unterschrift erfolgt die Befundfreigabe.

Der Einsender erhält den Befund auf dem Postweg. In eiligen Fällen wird der Befund gefaxt oder telefonisch durchgegeben.
 



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