Endokrine Chirurgie


Die Sektion Endokrine Chirurgie ist Kernbestandteil der Endokrinen Medizin der Universitätsmedizin Essen. Pro Jahr werden etwa 500 Eingriffe durch ein hochspezialisiertes endokrinchirurgisches Team durchgeführt.

Die endokrine Chirurgie befasst sich sowohl mit gutartigen als auch mit bösartigen Erkrankungen der hormonproduzierenden Organe. Zu diesen so genannten endokrinen Organen gehören: 

  • Schilddrüse
  • Nebenschilddrüsen 
  • Nebennieren
  • Pankreas
  • neuroendokrine Zellen (GEP-NET)

 

In unserem Zentrum werden Sie von einem spezialisierten Team von Ärzten betreut, die sich sowohl klinisch als auch wissenschaftlich mit diesen komplexen Krankheitsbildern befassen. Ihre Chirurgen verfügen über eine spezielle Weiterbildung auf dem Gebiet der endokrinen Chirurgie. 

Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen der Klinik für Endokrinologie, Nuklearmedizin, Nephrologie, Strahlentherapie, Radiologie, Augenheilkunde und Pathologie ist es uns möglich, Ihnen die modernsten Therapieoptionen anzubieten.

Speziell bei den bösartigen Erkrankungen ist nach der operativen Behandlung manchmal eine anschließende tumorspezifische Nachbehandlung notwendig, um die besten Möglichkeiten auf Heilung zu erzielen.  (Westdeutsches Zentrum für Endokrinologische Tumore)

 

Neben den konventionellen Operationstechniken bieten wir auch, abhängig von der Erkrankung, ein minimal-invasives Vorgehen (MIC) an. Besonders bei Eingriffen im Halsbereich wird auf ein gutes funktionelles und kosmetisches Ergebnis geachtet.

 

 

 Narben zwei bis vier Wochen nach Op

 

Neben der klassischen Operation in Vollnarkose, können wir fast alle Eingriffe an Schilddrüse und Nebenschilddrüse auch in Plexusanästhesie und Analgosedierung anbieten. Hierbei entfällt die Notwendigkeit einer Intubation und künstlichen Beatmung.

Zur Optimierung der Patientensicherheit werden die Eingriffe im Halsbereich in unserem Zentrum mit Hilfe von Lupenbrille durchgeführt.

Unsere Operationssäale sind mit der modernsten Technik ausgestattet, um die operativen Eingriffe mit größtmöglicher Sicherheit durchführen zu können. Insbesondere beinhaltet dies die Möglichkeit des kontinuierlichen Neuromonitorings, der intraoperativen Parathormonmessung und der Kryokonservierung von Nebenschilddrüsengewebe. 

Darüber hinaus erlaubt die ständige Verfügbarkeit der Schnellschnitt Diagnostik bereits während der Operation eine erste Beurteilung des Tumors und ermöglicht so die sofortige Anpassung des operativen Eingriffs.

Die Operationen an der Schilddrüse beinhalten neben gutartigen Schilddrüsenknoten (Struma nodosa, Adenome, intrathorakale Struma) oder einer Autoimmunerkrankung (M. Basedow) vor allem Rezidiveingriffe und Operationen aufgrund eines Schilddrüsenkarzinoms (papillär, follikulär, medullär) als auch Komplettierungsoperationen mit Lymphknotenentfernung (Lymphadenektomie) nach vorausgegangener auswärtiger Schilddrüsenentfernung. Zu den operativen Maßnahmen gehören:

  • Schilddrüsenteilentfernung
  • Komplette Schilddrüsenentfernung
  • Zentrale Lymphadenektomie
  • Laterale und Mediastinale Lymphadenektomie (funktionelle neck dissection)
  • Erweiterte zervikale Resektionen mit Rekonstruktion von Gefäßen, Speise- und Luftröhre
  • Zweiteingriffe, zB bei Tumorrezidiv
  • Resektion intrathorakaler Schilddrüsen
  • Videoassistierte, minimalinvasive Schilddrüsenentfernung

 

Als Patient(in) werden sie umfassend im Rahmen eines ambulanten Termins über die verschiedenen Behandlungsalternativen aufgeklärt. Da wir das Ziel verfolgen, die Behandlung von Erkrankungen der Endokrinen Organe weiter zu optimieren, beteiligt sich unsere Klinik aktiv an den klinischen Studien der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Endokrine Chirurgie (CAEK). Die Teilnahme an diesen Studien ist freiwillig.

Die entdifferenzierten und anaplastischen Karzinome der Schilddrüse werden in unserem Zentrum, durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen, patientenorientiert behandelt, um so die optimalste Therapie zu ermöglichen.

Die Tumormanifestationen im Rahmen von familiären Tumorsyndromen (insbesondere MEN1, MEN2/FMTC) erfordern eine besondere Erfahrung, um individualisierte Therapiekonzepte zu ermöglichen. Das sie behandelnde Ärzteteam verfügt über eine international anerkannte Expertise auf diesem Gebiet. Im Rahmen unserer Spezialsprechstunde können wir Sie umfassend über die Bedeutung der Erkrankung für Sie und Ihre Angehörigen informieren. Patienten mit hereditären Tumorsyndromen benötigen eine individuelle Behandlung sowie eine spezifische Genanalyse, um die betroffenen Patienten und deren Familienangehörige frühzeitig vor weiteren Tumoren zu schützen.

 

 

Abgesehen von den sehr seltenen Nebenschilddrüsenkarzinomen ist eine operative Therapie der Nebenschilddrüse meistens bei einer Überfunktion (primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus) sinnvoll. Bereits während der Operation kann eine histologische und/oder hormonelle (intraoperative Parathormonmessung) Erfolgskontrolle durchgeführt werden. Wenn immer möglich erfolgt die Entfernung der erkrankten Nebenschilddrüse als minimalinvasiver, fokussierter Eingriff mit offener oder videoassistierter Parathyreoidektomie (oMIP/MIVAP). Dialysepflichtige Patienten werden vor und nach der Operation von unseren Nephrologen betreut. 

 

 

Bei gutartigen und bösartigen Tumoren des Pankreas, der Nebennieren sowie der neuroendokrinen Zellen werden diese vollständig offen-konventionell oder wenn immer möglich minimal-invasiv (laparoskopisch) entfernt. Häufig ist eine spezielle Hormondiagnostik und ggf. antihormonelle Therapie wichtig. Die präoperative Abklärung und Betreuung erfolgt hierbei in enger Kooperation mit den Kollegen des WTZE sowie der Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen.

Die neuroendokrinen Tumoren (NET) sind eine besondere und komplexe Tumorentität. Sie können im gesamten Magen-Darmtrakt auftreten, erfordern jedoch ein an den Entstehungsort und Art der Hormonproduktion angepasstes Vorgehen. Als eines von sechs deutschen Kliniken ist das  Zentrum für Neuroendokrine Tumore des Essener Universitätsklinikum durch die internationale Fachgesellschaft ENETS als Center of Excellence zertifiziert und bietet eine einzigartige Infrastruktur und Expertise. In unserem Zentrum stehen Ihnen die modernste Bildgebung und Therapieverfahren unter einem Dach zur Verfügung. Die individuell angepassten Therapiealgorithmen werden im Rahmen der interdisziplinären Konferenz ausführlich besprochen.

Bei den NET des Gastrointestinaltraktes können gleichzeitig mit dem Primärtumor aber auch zeitlich versetzt Tochtergeschwülste in der Leber bilden, so dass eventuell eine Leberteilentfernung oder sogar eine Lebertransplantation erforderlich werden kann. Als ausgewiesenes hepatobiliäres und Transplantations Zentrum haben wir die Expertise auch in diesen Fällen die erforderliche Beurteilung und Behandlung vorzunehmen.

Um die neuroendokrinen Tumoren zu erfassen, beteiligen wir uns am bundesweiten NET-Tumorregister

 

Sprechstunde / Kontakt:

Sprechstunde: Montag: 10:00 - 13:00 Uhr

Terminvergabe: Tel.: +49 (0)201 723 8121

 

Ansprechpartner:

Prof. Dr. med. F. Weber

Facharzt für Allgemeine Chirurgie

Facharzt für Viszeralchirurgie und

Spezielle Viszeralchirurgie

frank.weber@uk-essen.de 

Lebenslauf 

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