Personalrats-Rundmail Mai 2015

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusStreik im Sozial- und Erziehungsdienst
Seit Montag streiken unsere Kolleg_innen im Sozial- und Erziehungsdienst z.B. der städtischen Kitas. Ihre berechtigten Forderungen, endlich angemessen für ihre hoch verantwortungsvolle und qualifizierte Arbeit bezahlt zu werden, unterstützen wir uneingeschränkt. Sogenannte soziale Berufe, die in der Regel „Frauenberufe“ sind, werden in allen Branchen schlecht bezahlt. Das gilt für die Erzieherin wie auch für die Krankenschwester. Da viele Berufsgruppen im UK somit im „gleichen Boot“ mit den gerade Streikenden sitzen, haben sie unsere volle Solidarität. Da auch viele im UK beschäftigte Eltern von dem Streik betroffen sind, hoffen wir, dass sich ihre eventuellen Probleme bei der Organisation des Alltags ohne Kinderbetreuung nicht in Unverständnis über den Streik wandeln, sondern in Unverständnis über die Arbeitgeber, die am Verhandlungstisch nicht bereit waren, Arbeit so zu bezahlen, wie sie es wert ist.
Der PR hat das UK bereits frühzeitig vor dem Streik dazu aufgefordert, Regelungen für betroffene UK-Beschäftigte zu treffen, wie z.B. Ausnahmen zuzulassen, bei denen Kinder zum UK-Arbeitsplatz mitgebracht werden können oder Notgruppen einzurichten. Melden Sie sich bei uns, wenn wir Sie in Ihrer jetzigen Situation unterstützen können.

Rufdienst des PR
Nach sechs Monaten des Ausprobierens hat der PR beschlossen, seinen Rufdienst an den Wochenenden bis auf weiteres ab dem 31.05.2015 wieder einzustellen. Wir haben den Eindruck, dass er bei der Anzahl der Anfragen, die wir in dieser Zeit erhalten haben, nicht nötig ist. Wenn Ihnen das Angebot dennoch eine Hilfe war, melden Sie sich bitte bei uns. Wir werden den Beschluss zur Einstellung des Rufdienstes dann ggf. erneut überdenken.

Kurznotizen
-Die neue Klinikpflegedienstleitung Frau Wulf hat sich dem PR vorgestellt. Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit.
-Der PR hat die neuen Bereichszuschnitte einiger Stationsleitungen zur Kenntnis genommen.
-Der PR hat nach einigen Rückfragen zur Einführung der Dienstanweisung „Vergaberichtlinien“ keine weiteren Einwände erhoben.
-Zum ersten Mal hat in der vergangenen Woche ein Treffen aller Mitglieder der Betriebsräte der Tochterunternehmen des UK und des Personalrates stattgefunden. Mindestens zwei Mal jährlich sollen diese Treffen nun stattfinden, bei denen wir uns über Themen austauschen können, die die Beschäftigten des UK, sowie die Ruhrlandklinik oder das St. Josef Krankenhaus betreffen.
-Im Wirtschaftsausschuss haben wir die Kosten für die Gärtnerarbeit externer Firmen, die Zahlungen und Einnahmen durch die Stiftung und erneut die Einnahmen über die Parkhäuser erfragt. Wenn Sie genauere Informationen hierzu haben möchten, melden Sie sich bei uns.
-Der PR ist in letzter Zeit mehrfach in die Situation gekommen, dass er der Einstellung von externen Bewerbern widersprechen musste, weil interne Bewerber bei der Auswahl nicht berücksichtigt worden sind. Für die Betroffenen – intern wie extern – ist dies eine unangenehme Situation, die vermieden werden könnte, wenn das UK seiner Verpflichtung vor allem gegenüber internen, befristet Beschäftigten nachkäme.
-Ein Beschäftigter einer Fremdfirma ist trotz bereits erfolgter Ermahnung erneut mit Thor Steinar-Bekleidung im UK angetroffen und sofort von der Arbeit suspendiert worden. Wir haben bereits darüber berichtet, dass es sich bei dieser Marke um Dress-Code-Kleidung handelt, die nur über bestimmte Läden der eindeutig rechten Szene bezogen werden kann. In vielen öffentlichen Gebäuden und Fußballstadien ist das Tragen der Kleidung dieser Marke verboten.

Beschwerde von Reinigerinnen
Der PR hat die Beschwerde von Reinigerinnen aus dem WTZ an das UK weitergeleitet, die sich darüber beklagen, dass ihre Vorgesetzten – trotz anderer Vorgaben – aus Kostenspargründen bei Urlaub oder Krankheit keinen Ersatz über die GSG anfordern, sondern die anderen Reinigerinnen dazu verpflichten, die Arbeit der abwesenden Reinigerinnen mitzumachen. Wir hoffen, dass das UK ein Einsehen hat und diese unsägliche Situation für unsere Kolleginnen beendet.

Arbeitszeiten Krankentransportdienst (KTD)
Im KTD sollen neue Arbeitszeiten eingeführt werden. Der PR hat eine Teilpersonalversammlung (TPV) für diesen Bereich durchgeführt. Nach einer regen Diskussion konnten wir nun der sechsmonatigen Erprobungsphase der neuen Arbeitszeiten zustimmen.
Im Rahmen dieser TPV wurde auch über die Unzufriedenheit im KTD über die Eingruppierung – vor allem im Vergleich zum Allgemeinen Transportdienst – gesprochen. Zur Planung der nächsten Schritte wird es nun ein weiteres Treffen außerhalb der Arbeitszeit bei ver.di geben.

Bufdis oder FSJler
Wie in der letzten Rundmail berichtet, hat der PR vorgeschlagen, statt – wie von der Pflegedirektion gewollt – Bundesfreiwillige während der Umbauphase des Aufwachraums im OZ II einzusetzen, KPAs nach der Ausbildung zu übernehmen und dort einzusetzen. Nun hat die Pflegedirektion entschieden, dass das wohl zu teuer wäre und kurzerhand ohne Beteiligung des PR dort FSJler (Freiwilliges Soziales Jahr) eingesetzt. Der PR hat einen Rechtsanwalt zur Wahrung seiner Rechte beauftragen müssen.

Gastforum Betriebsrat (BR) der DRK-Schwesternschaft
Eine Kollegin, die bei unbefristeter Mitgliedschaft eine befristete Aufgabe übernommen hatte, hat sich nun dazu entschieden, die DRK-Schwesternschaft Essen e.V. zu verlassen. Diesen Schritt bedauern wir sehr, da wir eine wertvolle Kollegin verlieren. Leider kam es auch hier zu Problemen der weiteren Beschäftigung nach Beendigung der Aufgabe. Die Kollegin hat daraufhin mehrere Initiativbewerbungen verfasst, dennoch konnte man ihr „kurzfristig“ keine neue Stelle zuweisen, obwohl der Personalmangel ein ständiges Problem ist. Dies zeigt aber auch, dass die Befristungen bei unbefristeter Mitgliedschaft nach wie vor ein Problem sind.

DRK-Schwesternschaft
Dieser Mail angehängt ist ein Vorababdruck eines Artikel zum Thema „DRK-Schwesternschaften: Ein nicht mehr zeitgemäßes Gestellungsmodell?“, der im ver.di „Infodienst Krankenhäuser“ im Juni erscheinen wird. Außerdem möchten wir Sie auf einen sehr interessanten Bericht der Sendung „Klartext“ des Rundfunk Berlin-Brandenburg zum Jahresgehalt einer Oberin aus Berlin von über einer halben Millionen Euro hinweisen.
Der Bericht ist auf unserer Internetseite zu finden.

Reaktion einer Stationsleitung zu „Mein Frei gehört mir“
Elf Kolleg_innen einer Station haben durch Unterschriften bekräftigt, dass sie in ihrer Freizeit nicht von ihrer Leitung angerufen werden möchten. Die Reaktion von Seiten der Leitung (und KPDL) kam schnell. Per E-Mail wurde allen Betroffenen mitgeteilt, welche Folgen ihnen daraus entstehen können: Einschränkungen bei gewünschtem Diensttausch, noch geringere Schichtbesetzung, angekündigte Anordnungen zu Überstunden, die bis zu einer Anwesenheit von 10,45 Stunden am Tag führen sollen. Man sei sich durchaus bewusst, dass die gesetzliche tägliche Höchstarbeitszeit 10 Stunden beträgt, geht aber scheinbar davon aus, dass eine Situation, welche eine solche Anordnung erforderlich machen würde, auf jeden Fall nicht so arbeitsintensiv sein könnte, dass die Gewährung von einer 45-minütigen Pause unmöglich machen würde. Falls doch, müsste man hierin einen Aufruf zum Überschreiten der Höchstarbeitszeit sehen. Die angekündigten Maßnahmen zeigen deutlich auf, wo das eigentliche Problem liegt – nämlich wie fast überall im Personalmangel und darin, dass hier – wie so häufig – die Verantwortung für die Patientenversorgung auf die Pflegenden abgewälzt wird. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es sich um angekündigte Bestrafungsmaßnahmen handelt, auch wenn die offizielle Begründung das Fehlen von anderweitigen Möglichkeiten sein dürfte. Fazit: Die Gewährleistung der Patientenversorgung scheint nur noch möglich zu sein, wenn die Pflege auch aus ihrer Freizeit heraus bereit ist, zusätzliche oder kurzfristig geänderte Dienste zu leisten.

Informationen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
-Während der Klausurtagung mit dem PR in den letzten Tagen gab es eine kleine Änderung in unserer Vorsitzendenposition. Unser bisheriger Vorsitzender Florian Graupensberger hat seinen Platz für Tobias Süß frei gemacht. Ab sofort steht die Reihenfolge wie folgt: Vorsitzender Tobias Süß, 1. Stellvertreter Alexander Mrosek, 2. Stellvertreterin Annika Klaus und 3. Stellvertreter Florian Graupensberger. Wir danken Florian für seine bisherige Arbeit als Vorsitzender und bedauern diese Entscheidung, sehen jedoch positiv nach vorn und freuen uns auf die Amtszeit von Tobias als neuen „Chef“ der Jugend- und Auszubildendenvertretung.
-Diese Woche haben wir begonnen, unseren Fragebogen für den Einsatz im Ambulanten Pflegedienst auszuwerten. Wie schon einmal erwähnt, wollen wir mit den Fragebögen Missstände und Unklarheiten mit Hilfe unserer Auszubildenden klären und filtern. Die Ausbildung im Ambulanten Pflegedienst ist uns sehr wichtig, da in letzter Zeit oft Schwierigkeiten und Mangel an Qualität beschrieben worden sind. Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit mit allen Sozialstationen, und dass sich in Zukunft diese nur zum Positiven verändert.
-Jeden ersten Mittwoch im Monat findet der AZUBI-Stammtisch ab 18 Uhr in der d.bar (Kahrstrasse 80, am Gemarkenplatz) statt, zu dem alle herzlich eingeladen sind.

Arbeitseinsätze des PR
Eine Freigestellte des PR hat an zwei Tagen die Pflegekräfte der Station WTZ 1 begleitet. Auch wenn die begleiteten Dienste allem Anschein nach über das normale Maß hinaus besetzt waren, konnten Eindrücke zum hohen Arbeitsaufkommen und zu den Arbeitsumständen gewonnen werden. Für die kollegiale und herzliche Aufnahme im Team ein großes Dankeschön.
Für die Dauer von einem Tag hat auch im Sicherheitstechnischen Dienst ein Arbeitseinsatz stattgefunden. Hier wurde für das PR-Mitglied ein abwechslungsreiches Tagesprogramm zusammengestellt. Wir danken dem Team des Sicherheitstechnischen Dienstes.

AG Arbeits- und Gesundheitsschutz
Seit Juli 2013 versuchen wir die rechtliche Lage der Kollegen des KTD bei Fahrten zum WPE – also außerhalb des Klinikgeländes – zu regeln. Das UK beantwortete diese Frage mit einer Dienstanweisung und der Feststellung, dass es sich dabei um Aufgaben im Rahmen der Erfüllung des Arbeitsauftrages handele und diese seien durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Auf unsere ständige Nachfrage, dass es im Falle eines Unfalles mit Personenschaden aber zu erheblichen Konsequenzen für den Fahrer kommen kann, weil dieser als Fahrzeugführer für die Sicherung seiner „Ladung“ verantwortlich ist, hat das UK nicht reagiert. Wir sind aber immer der Meinung gewesen, dass die Sicherung des Bettes oder Sitzwagens alleine nicht ausreichend ist. Erst als wir angekündigt haben, dass wir uns bei der Polizei erkundigen, welche Verfahren in Gang gesetzt werden, wenn ein Patient bei einem Unfall z.B. aus dem Sitzwagen fällt, hat die Dienststelle reagiert. Ab sofort werden Fahrten außerhalb des Geländes von einem externen Dienstleister (z.B. der Feuerwehr) durchgeführt.

Befristungen
-Inzwischen haben wir erreichen können, dass das UK für einzelne befristet Beschäftigte eine Idee aus dem UK Düsseldorf umsetzt, nämlich in den Arbeitsvertrag eine sogenannte „kleine Nebenabrede“ aufzunehmen. Im Arbeitsvertrag steht dann etwa Folgendes: „Es besteht Einvernehmen darüber, dass beabsichtigt ist, das Beschäftigungsverhältnis mit Frau XXX für den Fall dann über den 14.03.2018 hinaus zu verlängern, dass die Drittmittelgeber die Forschungsstudien zum XXX über den 14.03.2018 hinaus weiterhin beauftragen werden“. Hierbei ist dann der 13.03.2015 der letzte Tag des jetzt laufenden Vertrages und man hat quasi eine Zusicherung des UK auf eine weitere Verlängerung unter den o.g. Bedingungen. Dies stellt natürlich nur ein wenig mehr Sicherheit her, aber wir versuchen auf allen Wegen, mit allen Ideen und Mitteln die untragbare Situation für die fast 500 am UK Essen befristet Beschäftigten zu verbessern – und damit ist ein neues, weiteres Mosaiksteinchen hinzugekommen.
-Nach wie vor können wir uns regelmäßig mit dem UK nicht darüber einigen, ob eine Stelle befristet oder unbefristet ausgeschrieben und dann besetzt werden soll. In solchen Fällen senden wir diese Ausschreibung an das zuständige Ministerium in Düsseldorf, das nach dem Gesetz die letztendliche Entscheidung bei einer solchen Uneinigkeit treffen soll. Da das Ministerium aber lange braucht um zu entscheiden, geht das UK mittlerweile dazu über, die Stellenausschreibung dann per „Eilmaßnahme“ umzusetzen, d.h. ohne die Entscheidung des Ministeriums abzuwarten. Das ist schon einigermaßen absurd: Einerseits ist die Stelle so „unwichtig“, dass sie nur befristet benötigt wird, andererseits aber auch wieder so wichtig, dass man sogar vor dem „Richterspruch“ des Ministeriums schon einmal loslegt.
-Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für April 2015 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden): Von 16 Neueinstellungen waren zwölf befristet und nur vier unbefristet. Von 25 Weiterbeschäftigungen waren 18 befristet und nur sieben unbefristet.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine:

21. Mai: Medizintechnik
28. Mai: WPE
11. Juni: Energiezentrale
18. Juni: Radiologie OZ II
25. Juni: Intensivstationen

Theaterkarten
Sie können für die jetzige Spielzeit im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) bekommen, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per Mail AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen so genannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche dies im Einzelnen sind. Beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.

Das Personalrats-Büro befindet sich im Untergeschoss des Verwaltungsgebäudes. Vom Klinikumgelände aus biegen Sie vor der Treppe (rechts hinter dem Telefonkartenautomaten) in den Gang ab. Im Zimmer 01.32 befindet sich das Sekretariat des PR – Tel: 0201 723 -3450.

Sonderrundmail:Abbruch der Verhandlungen zu einer Dienstvereinbarung Arbeitszeiten in der Pflege

Der PR hat an mehreren Verhandlungsterminen mit dem UK teilgenommen. Ziel war es u.a., eine Vereinbarung zu einem sogenannten Arbeitszeitkonto zu erstellen. Dabei sollte es sich um Konto handeln, auf dem geleistete Überstunden gebucht werden können, die dann zu einem anderen Zeitpunkt in Freizeit gewährt werden; eine Variante mit vielversprechenden Lösungsmöglichkeiten für alle Beteiligten.

Das bisher praktizierte endlose Ansammeln von Überstunden, mit einem für die Beschäftigten kaum beeinflussbaren Auszahlungsvorgang, hätte hierdurch vermieden werden können – planbarer Freizeitausgleich, statt ungewollte Auszahlung.
Sie wissen alle, dass sich bis Ende 2014 eine sehr hohe Anzahl von Überstunden, welche dann in die Auszahlung geführt wurden, angesammelt hatte und sich aktuell auch wieder im Aufbau befindet. Das Entstehen von solch massiven Überstunden sowie der bisher nicht ermöglichte Freizeitausgleich lassen sehr stark darauf schließen, dass es insgesamt zu wenig Pflegepersonal gibt. In Gesprächen wurde klar, dass die Bereitschaft und/oder die Möglichkeit fehlen, mehr Personal einzustellen. Wenn dann vertragliche Ausformulierungen eindeutige Durchsetzungsmöglichkeiten fehlen lassen, ist eine Verbesserung für die Situation in der Pflege mehr als fraglich.

Es war und ist uns wichtig, einen Schutz vor zu vielen abzuleistenden Überstunden zu entwickeln. Die Einführung einer verbindlichen Höchstgrenze hätte dies gewährleisten können. Auch hier ließ es die Arbeitgeberseite an Verbindlichkeit fehlen.
Der PR hat mehrfach die Wichtigkeit der oben genannten Punkte dargestellt und darauf hingewiesen, dass ohne verbindliche Festlegungen weitere Verhandlungen nicht möglich sein würden. Die Bereitschaft konnte trotz alledem leider nicht erzielt werden, so dass zu entscheiden war, ob der PR bei der Erarbeitung von Unverbindlichkeiten, welche lediglich zu einem weiteren quasi zinslosen Kredit für die Arbeitgeberseite und einer weiteren Personalmangelverwaltung führen würden, mitwirkt oder die Verhandlungen abbricht.
Wir haben uns für Letzteres entschieden. Das UK will nun eine Regelung per Beschluss durch die Einigungsstelle herbeiführen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Personalrats-Rundmail April 2015

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusBetriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
BEM soll dazu dienen, Beschäftigte, die länger als sechs Wochen pro Jahr erkrankt sind, wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern und vor allem arbeitsbedingte, krankmachende Faktoren abzustellen. Hierzu sollen Betroffene, Arbeitgeber, Personalärztlicher Dienst, Schwerbehindertenvertretung, PR usw. zusammenarbeiten. Um diesem BEM im UK endlich eine festgelegte Struktur zu geben, hat das UK dem PR nun ein ausführliches Konzept vorgelegt, über das der PR zurzeit berät.

Vierteljahresgespräch
In diesem gesetzlich vorgeschriebenen, einmal in drei Monaten zwischen dem UK bzw. dem Kaufmännischen Direktor und dem PR stattfindenden Termin kann der PR alle Dinge fragen, „die die Beschäftigten wesentlich berühren“. Beim jüngst stattgefundenen Gespräch haben wir Informationen zu folgenden Themen erfragt, aber teilweise nicht sofort Antworten bekommen können; sie sollen aber nachgeliefert werden: Kosten WPE; Reduktion der Befristungen im UK, vor allem in der Radiologie und bei den Kodierkräften; Gleichbehandlung aller Azubis im UK und den Tochter-Krankenhäusern bei der Übernahme; unsere Kritik am Zertifikat „Familienfreundlicher Betrieb“; fragliche Zielvereinbarungen mit Klinikdirektoren zu OP-Steigerungen; Regelungen der Kostenübernahme bei Bildschirmarbeitsplatzbrillen; Übernahme unserer Gehaltsabrechnung durch das UK Düsseldorf an Stelle des LBV (dieser Prozess ist zurzeit von Seiten des UK Essen zurückgestellt); monatelanges Fehlen von Vorstandsprotokollen im Intranet; die Höhe der Verwaltungspauschale, die das UK Essen an die DRK-Schwesternschaft zahlt; Taxifahrtabrechnung bei D-Arzt-Verfahren im SJK Werden und Arbeitssituation in der Augen-Ambulanz. Wenn Sie zu einzelnen Themen Nachfragen haben, melden Sie sich bei uns.

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Personalrats-Rundmail März 2015

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusInformationen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
-Man könnte glatt meinen, es heißt „Ambulanter Fegedienst“, wenn man sich die Rückmeldungen der Auszubildenden nach den ersten zwei Wochen Einsatz auf den Sozialstationen anhört. „Ohne Pausen“ werden die Touren durchgezogen und man dürfe „nicht einmal was zu trinken mit nach vorne ins Auto nehmen“, so einige befragte Azubis. „Wenn ich Kritik übe oder Anstöße gebe, wird mir entnervt gegenüber getreten und sich flach mit Verachtung und Aggressivität verteidigt“, antwortete eine Auszubildende bezüglich Hygienemaßnahmen während der Grundpflege und Wundversorgung. „Hier wird genau ein Paar Handschuhe während der kompletten Einsatzzeit beim Patienten benutzt“. „Wir werden als frech bezeichnet, wenn wir die Wischrichtung bei der Intimwaschung kritisieren.“ „Meine Bezugsperson ist eine Krankenpflegeassistentin.“ „Ich musste das Auto putzen!“ „Personalmangel und überwiegend Krankheitsfälle.“ „Touren müssen zu Fuß gemacht werden, weil nicht genug Autos vorhanden sind.“ „Es wird verlangt Patienten allein zu versorgen, während die Pflegeperson zu anderen Patienten fährt.“
Diese und einige andere Aussagen machen uns stutzig. Unsere Auszubildenden sind genau acht Wochen auf den Sozialstationen. Acht Wochen Ausbildungszeit, die nicht damit vergeudet werden sollten zu lernen, wie man es eben nicht machen sollte. Traurig, dass der Ambulante Pflegedienst einen so schlechten Eindruck hinterlässt, nachdem wir sowieso im Konflikt mit den Hygienezuständen dort stehen. Davon abgesehen, dass die Auszubildenden sich nicht richtig wahrgenommen fühlen, und nicht einmal nach ihrem Ausbildungsstand befragt werden, herrscht regelrecht „Unmenschlichkeit“, „Rücksichtslosigkeit“ und „Hektik“ am Arbeitsplatz (= am und beim Patienten).
Wir wollen, dass unsere Auszubildenden etwas lernen, korrekt angeleitet und begleitet werden, und dass sie sich wohl fühlen bei der Arbeit. Deshalb bleiben wir am Ball und klären die weitere Vorgehensweise mit Kurs- und Schulleitungen. Wir hoffen, dass wir wenigstens ein kleines bisschen Klarheit schaffen.
-Jeden ersten Mittwoch im Monat findet der AZUBI-Stammtisch ab 18 Uhr in der d.bar (Kahrstrasse 80, am Gemarkenplatz) statt, zu dem alle herzlich eingeladen sind.

Gastforum Betriebsrat (BR) der DRK-Schwesternschaft
Sind DRK-Mitglieder Arbeitnehmer_innen? Obwohl auch das UK Essen in seinem letzten Newsletter DRK-Mitglieder als „klassische“ Arbeitnehmer ansieht, hat das Bundesarbeitsgericht so noch nicht entschieden. Die Verhandlungen am Bundesarbeitsgericht vom 17. und 18.03.2015 haben Folgendes ergeben: Zur Klärung, ob der Betriebsrat der Ruhrlandklinik seine Zustimmung zu einer Neueinstellung eines DRK-Mitglieds mit Einsatz in der RLK zu Recht aufgrund eines Verstoßes gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz verweigert hat, wird der 1. Senat nun den Europäischen Gerichtshof anrufen. Es bestehen offenbar Zweifel, ob diese Form der Überlassung den europäischen Ansprüchen genügt.
Der Antrag des Betriebsrates der DRK-Schwesternschaft zur Feststellung des Arbeitnehmerstatus der DRK-Mitglieder wurde vom 7. Senat aus formellen Gründen zurückgewiesen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der eigentlichen Frage hat nicht stattgefunden, so dass die Antwort noch offen bleibt. Für genauere Informationen ist die Beschlussbegründung abzuwarten.
Somit wurde einerseits keine Entscheidung über den Arbeitnehmer_innenstatus der Mitglieder getroffen, andererseits unser Betriebsrat in seiner Funktion belassen. Wie wichtig der Betriebsrat ist, zeigen uns Eure vielen Anrufe und Besuche mit Fragen und Sorgen!

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