Personalrats-Rundmail März 2017

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusDRK-Schwesternschaft
Auch wenn der Vorstand des Klinikums und die Schwesternschaft Gegenteiliges behaupten: Der Personalrat vertritt weiterhin die Rechtsauffassung, dass spätestens seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichtes ein Einsatz von DRK-Mitgliedern im Uniklinikum nicht mehr möglich ist. Deshalb lehnen wir seitdem alle Maßnahmen, die DRK-Mitglieder betreffen, ab. Umsetzungen, Arbeitszeitänderungen usw. sind ab sofort bis zur letztendlichen Entscheidung des zuständigen Ministeriums nicht mehr möglich und dürfen nicht mehr umgesetzt werden. Die Entscheidung über solche Einzelfälle zieht sich erfahrungsgemäß über Monate hin. Maßnahmen in Bezug auf DRK-Mitglieder, von deren Wechselwunsch zum UK wir Kenntnis haben, stimmen wir hingegen zu, da sie in Kürze sowieso Beschäftigte des UK sein werden und wir dann natürlich keine rechtlichen Bedenken mehr haben. Da sich die Vertragsunterzeichnungen der Wechselwilligen (siehe hierzu auch den nächsten Absatz) voraussichtlich aus organisatorischen Gründen bei der Personalabteilung noch ein paar Wochen hinziehen werden, stimmen wir in diesen Fällen den beantragten oben beschriebenen Änderungen auch schon zu, wenn das DRK-Mitglied noch formal bei der Schwesternschaft ist.
So hat der PR auch die Änderung der Arbeitszeiten im Springerpool beabsichtigt abgelehnt, weil dort DRK-Mitglieder betroffen sind.

Gastforum Betriebsrat DRK
-In den letzten Tagen haben diejenigen, die dem Vorstand mitgeteilt haben, dass sie zum Uniklinikum als Arbeitgeber wechseln wollen, einen Brief von der Personalabteilung des UK bekommen. Darin sichert ihnen der Dezernent der Personalabteilung schriftlich zu, dass bei einem Wechsel
– auf eine Probezeit verzichtet wird,
– eine unbefristete Beschäftigung weiter bestehen bleibt,
– die bereits über die Schwesternschaft am UK verbrachten Dienstzeiten anerkannt werden,
– der letzte Einsatzort unverändert bleibt und
– auf das Arbeitsverhältnis am UK der Tarifvertrag der Länder angewandt wird.
D.h. alle Gerüchte der letzten Wochen (beim Wechsel bekomme man kein Weihnachtsgeld und muss ein erneutes Auswahlgespräch durchlaufen usw.) sind genau das – Gerüchte. Egal, ob sie gezielt geschürt werden oder aus berechtigten Fragen entstehen: Sie entbehren jeglicher Grundlage!

Dienstjubiläum
Immer wieder melden sich Kolleg_innen bei uns, deren Dienstjubiläum von der Personalabteilung „vergessen“ worden ist. Wir können Ihnen nur raten, Ihre diesbezüglichen Daten selber nachzuhalten. Melden Sie sich bei uns, wenn es bei der (auch nachträglichen) Geltendmachung Probleme mit der Personalabteilung gibt. Wenn Ihnen mitgeteilt wird, dass Ihre Ansprüche verfallen sind, sollten Sie das zumindest hinterfragen. Ihnen stehen bei 25 Jahren Beschäftigungszeit 350 € und bei 40 Jahren 500 € sowie jeweils ein Tag Arbeitsbefreiung zu.

Informationen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
-Leider gab es in der Ausbildung zum/zur Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpfleger_in fünf Probezeitkündigungen. Das finden wir sehr bedauerlich, zumal die praktische Beurteilung dabei keine Rolle spielte. Hierdurch wurden die ursprünglich drei zu zwei Klassen zusammengelegt.
-Die Wahl der Jugend- und Auszubildendenvertretung wird Mitte Mai stattfinden. Es haben sich inzwischen zahlreiche neue Kandidatinnen und Kandidaten gemeldet. Weiterhin können sich aber noch alle Interessierten bei der JAV melden, damit alle Ausbildungsberufe angemessen vertreten sind.
-Ausbildungsvergütung für schulische Ausbildungen: Nach den erfolgreich verlaufenen Tarifverhandlungen wird im April über eine Vergütung für die schulischen Auszubildenden verhandelt. Dazu wird eine Bundestarifkommission gebildet.

Notfallversorgung am UK Essen
Im Februar wurde der PR darüber informiert, dass sich seit Monaten intensiv mit den Strukturen der Notfallversorgung beschäftigt wurde. Dabei wurde entschieden, eine Notaufnahme an zwei Standorten vorzuhalten: Das OZ II bleibt als Trauma-Notaufnahme bestehen, im Medizinischen Zentrum wird eine Non-Trauma-Notaufnahme aufgebaut. Die Mitwirkung des PR wurde erneut verspätet eingeleitet. Auch die Beauftragung eines externen Beraters wurde dem PR verspätet vorgelegt. Wir haben nun das Ministerium darüber informiert.

Radiologie
Seit Jahren werden MTRA´s aus dem UK vorübergehend auch an die Ruhrlandklinik überlassen. In einer Dienstvereinbarung wurde hierzu festgelegt, dass kein Beschäftigter gegen seinen Willen dort eingesetzt und die Einsatzplanung parallel zum Dienstplan erstellt wird. Eine Liste der Freiwilligen sollte dem PR mitgeteilt werden. Leider ist bis heute weder die Liste der Freiwilligen eingegangen, noch wird die Einsatzplanung immer rechtzeitig erstellt.

Flüchtlinge
Der PR hat sich in einem zweiten Workshop erneut mit den Fragen Fluchtursachen und Fluchtfolgen beschäftigt. Hierzu hatten wir einen Geflüchteten, der zurzeit im Rahmen des Flüchtlingsprojektes im UK eingesetzt ist, in die PR-Sitzung eingeladen. Wir danken ihm hiermit nochmals für seine Bereitschaft, sich unseren Fragen zu stellen.

Pflegedienst
-Wir hatten unser erstes Gespräch mit der neuen Pflegedirektorin, das nun monatlich fortgesetzt werden soll. Es war aus unserer Sicht sehr konstruktiv. Vor allem beim als nicht ausreichend betrachteten Konsequenzenmanagement bei Überlastungsanzeigen gab es Übereinstimmungen.
-Es ist nicht richtig, dass zukünftig im Pflegedienst Arbeitszeitreduzierungen nur noch in 25 Prozent-Schritten möglich sind. Auch Zwischenschritte sind weiterhin möglich.
-Es finden zurzeit wieder sogenannte Fürsorgegespräche statt. Die Beschäftigten werden zu einem Gespräch mit der Stationsleitung und der Pflegedienstleitung geladen, um über krankheitsbedingte Fehlzeiten zu reden. Sollte die tägliche Arbeit krank machen, dann muss der Arbeitgeber im Rahmen seiner Fürsorgepflicht tätig werden. Wichtig ist jedoch, dass keine persönlichen Diagnosen/Krankheiten genannt werden, da diese zu weitreichenden Konsequenzen benutzt werden können. Auch eine Selbsteinschätzung zukünftiger Fehlzeiten sollte nicht getroffen werden. Auf Wunsch kann jedes Gespräch mit Vorgesetzten auch vom Personalrat begleitet werden. Leider erinnern diese Gespräche an das von der Pflegedienstleitung im Jahr 2012 vorgestellte „Konzept Fehlzeitenmanagement“. In diesem wurden Krankheitsausfälle als Fehlverhalten bezeichnet, Eskalationsstufen benannt bis hin zur Abmahnung, welche als Musterabmahnung beigefügt war.

Abgelehnte Urlaubsanträge
Auch dieses Jahr gab es wieder bei der Erstellung der Urlaubspläne in einigen Bereichen Probleme, wobei man sagen muss, dass die Fälle, die bis zu uns dringen, nur die Spitze des Eisberges sind. Wir möchten Ihnen nochmals Mut machen, sich mit abgelehnten Urlaubswünschen an uns zu wenden. Natürlich können wir Ihnen nichts garantieren. Allerdings ist es immer so, dass es nach Einschalten des Personalrates eine nachträgliche Einigung des Bereiches im Sinne des Beschäftigten gegeben hat.

Equal Pay Day am 18. März 2017
Hintergrund des Equal Pay Day, der 2017 bereits zum neunten Mal in Deutschland stattfindet, sind die Entgeltunterschiede zwischen Männern und Frauen, die in Deutschland nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts bei 21 Prozent liegen.
Das heißt, dass bei einem Vergleich aller Arbeitseinkommen der durchschnittliche Bruttostundenlohn von Frauen 21 Prozent unter dem von Männern liegt.
Der Termin des Aktionstages markiert den Zeitraum, den Frauen in Deutschland über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Vorjahresgehalt von Männern zu kommen. Entgeltunterschiede, die neben sozialen auch wirtschaftliche Folgen haben, sind auf eine Vielzahl von Ursachen zurückzuführen. So arbeiten Frauen häufiger in Bereichen, in denen das Entgeltniveau niedriger ist und sie verfügen über weniger Berufsjahre (Kindererziehung), was sich negativ auf Gehaltsentwicklungen und später auf die Rente auswirkt. Schließlich sind auch staatliche Rahmenbedingungen – insbesondere die nach wie vor häufig unzureichenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung – für die Entgeltunterschiede mitverantwortlich. Weitere Informationen über Aktionen in Ihrer Umgebung finden Sie unter: www.equalpayday.de

Kurznotizen
-Der PR hat die Änderung der Arbeitszeiten von Teilzeitbeschäftigten in der Transfusionsmedizin erst einmal abgelehnt, weil z.B. die Betreuung von Kindern betroffener Kolleginnen in der Betriebskindertagesstätte (BKT) entsprechend den neuen Arbeitszeiten noch nicht geklärt ist.
-Aus Personalmangel musste eine Gruppe in der BKT geschlossen werden.
-Zum Umbau der Küche und der Interimsküche gibt es nach wie vor keine Neuigkeiten.
-Auch zum Thema „Zulagen für besonders belastete Bereiche“, über das wir in unserer letzten Rundmail berichtet haben, gibt es nichts Neues. Ein Gespräch hierzu mit dem Kaufmännischen Direktor und der Pflegedirektorin ist nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Nun soll es noch ein Fortsetzungsgespräch geben.
-Der Einführung eines Leitfadens zur Durchführung von Personalauswahlgesprächen zur Einstellung von Hebammen haben wir zugestimmt.
-Schade: Die Dienststelle hat uns mitgeteilt, die Rezertifizierung zum familienfreundlichen Betrieb nicht durchzuführen, anstatt sich mit dem PR konstruktiv auf Maßnahmen zu verständigen, welche dieses Zertifikat rechtfertigen würden. Das bedauern wir und bestätigt uns, dass an einer wirklichen Verbesserung offensichtlich kein Interesse zu bestehen scheint.
-Wir haben uns in einer Sitzung mit dem Projekt „Empathisch-interkulturelle Arzt-Patienten-Kommunikation“ beschäftigt, das am UK durchgeführt wird.

AG Arbeitsschutz
Aufgrund einer anonymen Beschwerde aus dem Pflegedienst fand im Oktober 2016 ein Gespräch u.a. zwischen der Bezirksregierung (BR), dem UK und dem PR statt (wir berichteten bereits). Nun ist im März das schriftliche Protokoll der BR eingegangen. Darin legt sie als durchzuführende Maßnahmen fest: Aufbau eines Pausen-/Springerpools für die Spätschicht; Personalaufbau vor Leistungserweiterung; ausfallsichere Besetzung des QM-Beauftragten zur Bearbeitung der Überlastungsanzeigen; zeitnahe Durchführung der Gefährdungsbeurteilung „Psychische Belastung in der Pflege“, Pausenaufzeichnung des Pflegepersonals (dazu soll ab April eine dreimonatige flächendeckende Pausenaufzeichnung erfolgen). Wichtig ist, dass Sie im Dienstplan nichtgenommene Pausen auch als solche dokumentieren. Notieren Sie bitte auch für sich täglich minutengenau Beginn und Ende sowie die Lage der genommenen Pause. Nur so können Pausenverstöße identifiziert werden. Das UK hat jetzt bis Mitte Juli Zeit, die von der BR geforderten Maßnahmen umzusetzen.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Januar und Februar 2017 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Januar: Von 21 Neueinstellungen waren 18 befristet und nur 3 unbefristet. Von 18 Weiterbeschäftigungen waren 16 befristet und nur 2 unbefristet. Februar: Von 16 Neueinstellungen waren 11 befristet und nur 5 unbefristet. Von 14 Weiterbeschäftigungen waren 11 befristet und nur 3 unbefristet.

Arbeitseinsätze
Für drei Tage hat ein freigestelltes PR-Mitglied in den beiden Lagern mitgearbeitet. Wir danken den Kollegen dort für die freundliche Aufnahme und die interessanten Einblicke.

Theaterkarten
Für die jetzige Spielzeit können Sie im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

16. März: Fahrbereitschaft
23. März: Verwaltungsgebäude du Poststelle
30. März: Medizinische Klinik
6. April: Strahlenklinik
13. April: Handwerkerbereich
20. April: Sozialdienst, Qualitäts- und Casemanagement
27. April: WTZ

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche dies im Einzelnen sind. Beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.