Personalrats-Rundmail Januar 2018

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusBetriebsrat der DRK-Schwesternschaft
Zum 31. Dezember 2017 hat sich der Betriebsrat der DRK-Schwesternschaft aufgelöst. Nach Jahren des sehr mutigen Weges sind zum 1. Januar 2018 alle BR-Mitglieder zum UK übergeleitet worden, so dass es keinen Betriebsrat mehr gibt. Wir danken den Kolleginnen und Kollegen für die tolle Zusammenarbeit und sind immer noch sehr beeindruckt, wie sie gegen alle Widerstände den ersten Betriebsrat in der Geschichte der DRK-Schwesternschaften gegründet haben und den Kolleg_innen eine organisierte Unterstützung bei ihren Problemen und der Verteidigung ihrer Interessen gegenüber der Schwesternschaft gegeben haben. Ihre Existenz ist von der DRK-Schwesternschaft vor Gericht angefochten worden, die Schwesternschaft hat versucht, ihnen über Nacht das Betriebsratsbüro wegzunehmen, indem sie heimlich die Schlösser ausgetauscht hat, die Rechte des BRs wurden ständig umgangen usw. Und trotzdem haben sich die BR-Mitglieder nicht einschüchtern lassen. Ohne Euch wäre das Uniklinikum für die Beschäftigten ein schlechterer Ort gewesen! Wir freuen uns darauf, auch in Zukunft mit Euch gemeinsam gegen die unmöglichen Arbeitsbedingungen anzugehen und uns für die Interessen der Beschäftigten einzusetzen.

UK Düsseldorf: Widerstand gegen die Verschlechterung der Arbeitszeiten
Im UK Düsseldorf hat der Vorstand die Arbeitszeiten im Pflegedienst so zum Nachteil der Beschäftigten geändert, dass diese inzwischen 1.400 Unterschriften gegen diese Verschlechterung gesammelt haben. Die dazu durchgeführten Teilpersonalversammlungen platzen aus allen Nähten – nur der Vorstand hat sich dort nicht sehen lassen… Die Kolleg_innen sind so wütend, dass sie in der Versammlung damit gedroht haben, sofort wieder in den Streik zu treten. In Düsseldorf wurde ja bereits sieben Tage für einen „Tarifvertrag Entlastung“ gestreikt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem angehängten Schreiben des dortigen Personalrates.

AG Arbeitsschutz
-Mitte Dezember fand ein weiteres Treffen mit der Bezirksregierung, der Pflegedirektion, dem Kaufmännischen Direktor, dem Personalärztlichen Dienst und dem PR statt. Es ging um die Entwicklungen, die es seit der letzten Besprechung im Oktober 2016 gegeben hat, und über eine erneute anonyme Beschwerde aus dem Pflegedienst. Inhalt waren vor allem die Pausenregelung, Personalabbau, Überlastungsanzeigen und die Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung. Als Fazit sind dem UK bis Mitte März folgende „Hausaufgaben“ gegeben worden. Pausen: Eine minutengenaue Pausenaufzeichnung aller Pflegekräfte (also nicht in 5- oder 15-Minutenschritten); vollständige Besetzung des Pausen-Springerpools für den Nachtdienst; Mitteilung der Besetzungsstärke im Nachtdienst im Verhältnis zur Belegungszahl; Besetzung der nichtbesetzten Stellen und Mitteilung darüber an das Personal; neues Konzept für Überlastungsanzeigen; Weiterführung der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung (Bekanntgabe der Ergebnisse, Beteiligung der Beschäftigten bei Maßnahmenableitung, gesonderte Befragung zur psycho-sozialen Belastung insbesondere durch Vorgesetzte); Verbesserung der Schnittstelle zwischen dem Pflegedienst und dem ärztlichen Dienst.
-Zum Thema psychische Gefährdungsbeurteilung tagte die Arbeitsgruppe Anfang Januar. Wir haben vor allem diskutiert, wie die Belastungen, die durch das Führungsverhalten der Vorgesetzten entstehen können, erfasst und dokumentiert werden können.
-Das UK hat den Initiativantrag des PR zum Arbeitsschutz nun endgültig abgelehnt. Jetzt wird die der Einigungsstelle vorsitzende Richterin entscheiden.

Serviceassistenz
Am 22. Januar fand eine sehr gut besuchte Teilpersonalversammlung der Serviceassistentinnen statt. Wir werten die Teilnahme und auch die rege Diskussion als Zeichen dafür, dass im Zusammenhang mit der geplanten Einführung des neuen Servicekonzepts noch viel mit dem UK geklärt werden muss. Viele Kolleginnen berichteten, dass sie jetzt schon die Arbeit kaum schaffen, und erst recht nicht, wenn die Stunden auf den jeweiligen Stationen nun zusammengestrichen werden. Auch die geplanten einheitlichen Anfangszeiten wurden kritisiert.

Röntgenabteilung
Das UK hat mit den Personalvertretungen zusammen eine Vereinbarung zur Überleitung der MTRAs der Ruhrlandklinik (RLK) unterschrieben. Sie werden nun beim Universitätsklinikum weiterbeschäftigt. Bestandteil hiervon ist auch eine Dienstvereinbarung für die Kolleg_innen des UK. Diese sollen grundsätzlich nur mit vorheriger Zustimmung in der RLK eingesetzt werden, können jedoch auch zur Sicherstellung der Patientenversorgung angewiesen werden. Das UK verpflichtet sich, diese Einsätze gleichmäßig zu verteilen; die Fahrtkosten werden pauschal erstattet. Viele Kolleg_innen aus dem Bereich sind mit den erzwungenen Einsätzen in der RLK aus nachvollziehbaren Gründen nicht zufrieden.

Vorstandsbezüge
Immer „versteckter“ kommt das UK der gesetzlichen Vorschrift nach, jährlich die Vorstandsbezüge zu veröffentlichen. Sie finden die Angaben folgendermaßen: Internetseite des Uniklinikum à Unternehmen (oben Querreihe) à Management (links) à Aufsichtsrat (links) à Gemeinsamer Bericht von Vorstand und Aufsichtsrat des Universitätsklinikum Essen zur Corporate Governance 2015 (ganz unten auf der Seite). In diesem Bericht stehen die Bezüge dann ganz am Ende.

Pflegedienst
-Die Kolleg_innen der Station K5 haben den PR im Rahmen der Betreuung durch „Personalrat vor Ort“ über die momentane Situation auf ihrer Station informiert. Die Situation ist derzeit durch ständiges Einspringen aus dem Frei, enorme Ansammlung von Überstunden und auch Überlastungen geprägt. Der PR nahm daraufhin (nach Einladung durch die Kolleg_innen der Station) an der Teambesprechung teil. Der PR hat nun beschlossen, zukünftig die Dienstpläne der Station zur Mitbestimmung einzufordern, um weitere Überplanungen zu verhindern.

-Bettenaufstockung auf den Herzintensivstationen: Auf der Station Herz Intensiv 1 sollen zukünftig drei weitere Intensivbetten im Aufwachraum eingerichtet werden. Auf der Station Herz Intensiv 2 sollen zwei von den bisherigen acht IMC–Betten in Beatmungsbetten umgewandelt werden, so dass insgesamt sechs IMC- und sechs Beatmungsbetten versorgt werden müssen. Der PR hat das vom UK beantragte Personalkonzept im Bereich Herzintensiv wegen Klärungsbedarfs zur Besetzung der erforderlichen Pflegestellen beabsichtigt abgelehnt.

-Arbeitszeiten – kardiovaskuläres ambulantes Zentrum (Tagesklinik): Wie bereits berichtet, hat der PR das Personalkonzept für die neue kardiologische Tagesklinik abgelehnt. Die beantragte Personalausstattung halten wir für zu gering. Das formale Verfahren hierzu befindet sich noch im Erörterungsstatus. Daraus resultierend und aufgrund der vorgesehenen kurzen Dienste, welche zu einer Erhöhung der Arbeitstage führen würden, hat der PR die nun vorgelegten Arbeitszeiten auch abgelehnt.

Kurznotizen
-Der PR hat die Einrichtung von Belegplätzen in der AWO-Kita, die gerade in den Cranach-Höfen gebaut wird, nach der Klärung einiger Fragen zur Kenntnis genommen.
-Der PR hat der Änderung der Dienstzeiten nach Rücksprache mit den dortigen Kolleg_innen für die Zeit des Umbaus der Spülküche zugestimmt, da es sich nur um 15 Minuten handelte und die neuen Arbeitszeiten evtl. gar nicht zum Einsatz kommen werden.
-Hinsichtlich der Übernahme des Labors im SJK durch das UK haben wir im Zentrallabor eine Teilpersonalversammlung durchgeführt. Einige Fragen kamen auf. Die Kolleg_innen möchten unter anderem Sicherheiten zu ihrem Einsatz im SJK hinsichtlich Fahrzeiten und Fahrtkosten haben. Dies soll nun nach Möglichkeit in einer Dienstvereinbarung geregelt werden.
-Der PR hatte ein Gespräch mit der Leitung der Physiotherapie zur Befristungssituation. Inzwischen gibt es mehr Kolleg_innen mit (zumindest teilweise) unbefristeten Stellenanteilen. Die Leitung gibt an, dass wegen der hohen Anzahl an Elternzeit- und anderen Vertretungsstellenanteilen weitere Entfristungen zurzeit nicht möglich wären. Wir haben in dem Gespräch erneut erklärt, dass wir der Ansicht sind, dass weitere Entfristungen trotzdem nötig sind.
-In einem Ambulanzbereich haben die Kolleginnen sich wegen der hohen Arbeitsbelastung beschwert. Es finden nun Gespräche mit dem Ärztlichen Dienst und der Personalabteilung statt.
-Auf die Anträge zur Übertragung von Bildungsurlaub wurde vom UK inhaltlich nicht gesetzeskonform geantwortet. Der PR hat das UK aufgefordert, die Antwortschreiben entsprechend zu korrigieren.
-Die Kodierung der Kardiologie und die der Thoraxchirurgie sollen zusammengelegt werden. Hier waren allerdings einige Fragen vorab zu klären.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Dezember 2017 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 23 Neueinstellungen waren 14 befristet und 9 unbefristet. Von 25 Weiterbeschäftigungen waren 13 befristet und 12 unbefristet!

Theaterkarten
Für die aktuelle Spielzeit können Sie ab sofort wieder im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

1. Februar: Altes BLB-Gebäude
8. Februar: Esmarchstraße und Pellmannstraße
15. Februar: IG I
22. Februar: Transportdienst und Krankentransportdienst

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.