Personalrats-Rundmail Februar 2018

Fahrradabstellmöglichkeiten
Im Dezember haben wir über die Idee des UK, an der Virchowstraße 36 abschließbare Fahrradeinstellplätze für eine Gebühr von 10 € monatlich pro Platz einzuführen, berichtet. Da der PR die Gebühr ablehnte, wurde die Maßnahme in der sogenannten Einigungsstelle entschieden. Diese besteht aus drei Vertreter_innen des UK und drei des PR sowie einer der Einigungsstelle vorsitzende Arbeitsrichterin, die die entscheidende siebte Stimme hat. Das UK argumentierte, dass der Bau dieses „Fahrradkäfigs“ mehrere Tausend Euro koste und die Gebühren dies refinanzieren würden. Dieses Argument kennen wir vom Bau des Parkhauses, bei dem das UK auch seit Jahren weiterhin die Parkgebühr kassiert, obwohl sie zur angeblichen Finanzierung des Neubaus eingeführt worden ist und das Parkhaus durch unsere Parkgebühren schon lange abgezahlt sein müsste. Die Arbeitsrichterin legte in der Abwägung der Ansichten der beiden Seiten auch zu Grunde, welche Gebühren Radstationen beispielsweise an Bahnhöfen nehmen. Am Ende schlug sie einen Vergleich vor: Die Nutzungsgebühr wird auf 7,50 € festgesetzt und dies nur für zwei Jahre, da dann die Refinanzierung der Errichtung des Käfigs abgeschlossen ist.
Der PR hält diese Gebühr nach wie vor für falsch. Auch sehen wir, dass die ersten Nutzer nun den Käfig abbezahlen sollen. Unsere rechtlichen Möglichkeiten, diese Maßnahme weiterhin zu verhindern, sind allerdings leider beschränkt und enden an der Meinung der Arbeitsrichterin. Wir haben somit in den sauren Apfel gebissen und dem Vergleichsvorschlag zugestimmt.

Labor St. Josef Krankenhaus (SJK)
Hinsichtlich der Übernahme des Labors im SJK durch das UK und dem gleichzeitigen Einsatz von UK-Beschäftigten des Zentrallabors dort, ist es zu keiner Einigung zwischen dem UK und dem PR gekommen. Auch hier wird die Einigungsstelle entscheiden. Zwischenzeitlich hat das UK die Maßnahme mit Mitteilung vom 05.12.2017 aber schon einmal vorläufig bis zur endgültigen Klärung umgesetzt, was rechtlich leider möglich ist. Die Eilbedürftigkeit dieser Maßnahme ist allerdings sehr fragwürdig, da wir am 17.11.2017 überhaupt erst von dem Vorhaben erfahren haben, wir aber stark bezweifeln, dass das UK dies nicht schon Monate vorher wusste und uns rechtzeitig hätte beteiligen können.

Smart Hospital
Ein erstes Treffen der Lenkungsgruppe zum Thema Smart Hospital hat stattgefunden. Der Ärztliche Direktor erklärte die Sonderstellung des UK Essen im Vergleich zu den anderen Unikliniken in NRW, da in Essen einige Fachbereiche in der Medizin nicht angeboten werden. Mit der Einführung des Smart Hospital soll ein weiterer Schwerpunkt im Essen aufgebaut werden. In Zukunft werden der ärztliche und der pflegerische Bereich durch lernende Künstliche Intelligenz in ihrer Arbeit unterstützt. Es wird in nahezu allen Bereichen Veränderungen geben. Wie sich diese auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten auswirken, ist noch nicht absehbar. Der PR wird diese Entwicklung konstruktiv und kritisch begleiten.

AG Frauen und Gleichstellungspolitik
-Bedauerlicherweise kommt es nach wie vor dazu, dass Gefährdungsbeurteilungen, die zwingend bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft erstellt werden müssen, nicht korrekt erstellt werden. Dabei steht auf Seite 2 des zu verwendenden Formulars unübersehbar (extra hervorgehoben), dass hier die Tätigkeiten vor Bekanntgabe der Schwangerschaft aufzuführen und daraus die Konsequenzen abzuleiten sind. Da die betroffenen Frauen diese ja auch unterschreiben, bitten wir diese, bei nicht korrekter Vorgehensweise den Vorgesetzten darauf hinzuweisen. Gern kann telefonisch Kontakt unter 2729 oder 3450 zu uns aufgenommen werden.
-In unserem regelmäßig stattfindenden PR vor Ort wurden wir vor kurzem darauf aufmerksam gemacht, dass es bei Wiedereinstieg nach Elternzeit bzw. vor allem nach Sonderurlaub Probleme mit der Entgeltzahlung geben kann. Nach mehr als drei Jahren unterbrochener Tätigkeit wird bei Wiederaufnahme der Arbeit die Stufenlaufzeit neu berechnet, was mit einer Stufenrückgruppierung einhergeht. Leider ist dies im TV-L so geregelt, wird aber auch nicht immer eingehalten, so dass es zu relativ hohen Nachforderungen kommen kann, wenn Sie nach Wiedereinstieg Ihr Entgelt in der alten Stufenzuordnung weiter erhalten, diese aber geändert werden müsste. Daher werden wir in unseren Informationsmaterialien zukünftig gezielt darauf hinweisen, um Rückzahlungen von Beschäftigen zu vermeiden.

AG Arbeitsschutz
Wenn Sie als Teil Ihrer Arbeitskleidung Sicherheitsschuhe tragen müssen und vom Arzt verschriebene Einlagen benötigen, können vom UK bezahlte Einlagen für die Schuhe angefertigt werden. Bitte melden Sie sich bei Bedarf beim Personalärztlichen Dienst.

Pflegedienst
-Organisationsänderung Stationsleitungsstruktur Herzzentrum: Zukünftig werden sich die Zuschnitte der Leitungsbereiche im Herzzentrum verändern. Der Leitungsbereich der Stationen Herz 3 und Herz 6 wird um den Bereich der Angiologie erweitert. Im Bereich der Herz-Poli wird der Leitungsbereich durch die Angio-Poli und das Kardiovaskuläre Zentrum erweitert. Einen weiteren Leitungsbereich stellen die Stationen Herz 1 und Herz 2 dar. Die sich in Planung befindliche Kardio-IMC wird ebenfalls ein Leitungsbereich sein.

-Pausendokumentation im Pflegedienst: Wie von unserer AG Arbeitsschutz in der letzten Rundmail berichtet, müssen aufgrund der Auflagen der zuständigen Aufsichtsbehörde für Arbeitsschutz (Bezirksregierung) von allen Beschäftigten des Pflegedienstes die gewährten Pausen minutengenau dokumentiert werden. Gemeint sind die gesetzlich festgelegten Pausen: Ab einer Arbeitszeit von 6 Stunden müssen 30 Minuten Pause und ab einer Arbeitszeit von 9 Stunden müssen 45 Minuten Pause gewährt werden. Die Pausen müssen innerhalb eines festgelegten Pausenkorridors gewährt und im Voraus geplant werden. Die Pause kann in je 15 Minuten gestückelt werden, wenn dies vorab bekannt war. Es handelt sich um eine unzulässige Stückelung, wenn diese durch unterbrechende Arbeitsaufnahme entsteht. Die an den PR herangetragenen verschiedenen Unsicherheiten zum Umgang mit so genannten Rauchpausen konnten wir mit der Pflegedirektorin klären. Beispielsweise hieß es, man müsse sie nacharbeiten, wenn aufgrund der Dienstkürze kein Pausenanspruch besteht. Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, rufen Sie uns jederzeit an.

-Neues Verfahren zu Überlastungsanzeigen im Pflegedienst: Das neue Verfahren enthält u.a. eine stärkere Einbindung des ärztlichen Dienstes bei der Maßnahmenergreifung in Überlastungssituationen. Es wird explizit darauf hingewiesen, dass auch der verantwortliche Arzt eine Überlastung aufzeigen soll. Gleichfalls sollen zukünftig in den Teambesprechungen – auch unter Teilnahme der zuständigen Ärzte – Überlastungssituationen und die sich daraus ergebenden Maßnahmen regelmäßig besprochen werden. Die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit zur Vermeidung bzw. zum Umgang mit Überlastungssituationen halten wir für einen richtigen Schritt. Grundsätzlich sehen wir in den Änderungen des bisherigen Verfahrens eine Chance für eine konsequentere Maßnahmenergreifung sowie deren Überprüfung und Transparenz für die Beschäftigten. Der PR wird halbjährlich an den Auswertungsgesprächen mit der Pflegedirektion teilnehmen.

-Bettenaufstockung auf den Herzintensivstationen: In der letzten Rundmail haben wir zu diesem Thema berichtet. Die Beanstandungen des PRs zur nicht ausreichenden personellen Situation blieben leider arbeitgeberseitig unberücksichtigt, so dass nun eine Entscheidung in der Einigungsstelle ergehen wird.

-Arbeitszeiten – kardiovaskuläres ambulantes Zentrum (Tagesklinik): Wie bereits berichtet, hat der PR das Personalkonzept für die neue kardiologische Tagesklinik und auch die hierzu beantragten Dienstzeiten abgelehnt. Die Gründe hierfür waren u. a. eine unzureichende Personalausstattung und benachteiligende Arbeitszeiten (kurze Dienste). Nachdem auch hier keine Einigung zwischen dem UK und dem PR erzielt werden konnte, wird auch in diesem Falle die Einigungsstelle entscheiden müssen.

-Personalkonzept – Kardiologische IMC-Station: In den Räumlichkeiten der alten INTK soll eine Kardiologische IMC-Station mit 15 Betten (Start zunächst mit 8 Betten) entstehen. Das neue Pflegeteam soll in den ersten Monaten in allen Schichten Unterstützung durch die Kolleg_innen der Stationen Herz Intensiv 1 + 2 erhalten. Zum Auffangen des geplanten Personalausfalls auf den Intensivstationen plant die Pflegedirektion eine Priorisierung des Intensivspringerpools. Der PR hält dies aufgrund der bekannten Auslastungssituation des Pools und der Personalsituation auf den Intensivstationen für nicht ausreichend. Auch diese Maßnahme wird in die Einigungsstelle gehen.

-Weitere Organisationsänderung innerhalb des Herzzentrums: Zur Gewinnung von Räumlichkeiten für das neue Kardiovaskuläre ambulante Zentrum (Tagesklinik) wurden die Station Herz 6 und die Station Herz 3 räumlich zusammengelegt.

Kurznotizen
-Der PR hat die Raumneuordnung im MZ im Zusammenhang mit dem Umbau zur Kenntnis genommen.
-Der neue Klinikdirektor der Gastroenterologie und Hepatologie hat sich dem PR in einer Sitzung vorgestellt.
-Der PR hat der Einführung des dualen Studiums „Anwendungsentwicklung“ zugestimmt.
-Die Dienstvereinbarung, die die Bezahlung der Beschäftigten in der Zentralsterilisation regelt, ist verlängert worden; ebenso die Dienstvereinbarung für die Zulagen in der (Kinder-) Dialyse und Endoskopie.
-Der Initiativantrag des PR zum Arbeitsschutz ist endgültig vom UK abgelehnt worden. Nun muss die Einigungsstelle entscheiden, ob unsere Vorschläge für eine Verbesserung der Arbeitssituation der UK-Beschäftigten sinnvoll sind oder nicht.
-Immer noch unklar ist, ob das zweijährige Projekt eines Ambulanzmanagements in der HNO-Poli verlängert wird.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Januar 2018 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 21 Neueinstellungen waren 14 befristet und nur 7 unbefristet. Von 19 Weiterbeschäftigungen waren 12 befristet und 7 unbefristet.

Theaterkarten
Für die aktuelle Spielzeit können Sie ab sofort wieder im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

1. März: Verwaltungsgebäude und Poststelle
8. März: Medizinische Klinik
15. März: Fahrbereitschaft
22. März: Sozialdienst, QM und Casemanagement

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.