Personalrats-Rundmail April 2018

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusMediTA, Klüh und GSG
Immer wieder bewerben sich Kolleg_innen aus der GSG, Klüh und von MediTA auf Stellen vom UK, das heißt auf Stellen, bei denen sie einen Arbeitsvertrag vom UK erhalten. Nicht, dass sie nicht jetzt schon ureigenste Arbeiten des UK machen würden und oft seit Jahren am Klinikum arbeiten würden! Doch der Vorstand des UK hat diese Bereiche ausgelagert bzw. privatisiert. Und so haben sie keine Arbeitsverträge vom Klinikum. Stattdessen gehen die Kolleg_innen bei MediTA bei einer Vollzeitstelle mit 1.100 bis 1.200 Euro nach Hause. Die Kolleg_innen der GSG verdienen weniger als die Reinigerinnen beim UK und müssen dafür noch ein Drittel mehr Quadratmeter putzen. Wenn genau diese Kolleg_innen sich dann auf Stellen direkt am UK bewerben, werden sie von den Vorgesetzten als „Externe“ behandelt. Rechtlich spielt letzteres zwar keine Rolle, denn es gilt ohnehin die sogenannte „unternehmerische Freiheit“. Das heißt, dass der Vorstand ganz alleine entscheiden darf, wen das UK einstellt – nach der sogenannten Bestenauswahl. Weder die Beschäftigten noch wir als PR haben dabei etwas zu sagen.
Doch seit vielen Jahren ist es am UK wie in vielen Betrieben üblich, dass man internen Kolleg_innen, die sich auf eine andere Stelle bewerben und die deren berufliche Voraussetzungen erfüllen, diesen Wechsel ermöglicht und stattdessen ihre alte Stelle mit einem externen Bewerber nachbesetzt. Das ist bei den Kolleg_innen der GSG, Klüh und MediTA jedoch nicht der Fall. Hier wird so getan, als wären sie „Wildfremde“. Sie bewerben sich zum Teil immer und immer wieder erfolglos. Die Kolleg_innen von MediTA, Klüh oder GSG sind keine „Externen“, sondern Kolleg_innen, mit denen wir seit Jahren Tag für Tag zusammenarbeiten. Sie sind Teil der Beschäftigten am UK! Daher haben wir eine dementsprechende Forderung von Seiten des PR an den Vorstand gestellt. Allerdings wissen wir auch, dass die Entscheidung über eine Einstellung letztlich allein in der Hand des Vorgesetzten liegt; und vor allem, dass dieser Wechsel nur eine Lösung für einzelne Kolleg_innen ist.
Unsere eigentliche und entscheidende Forderung bleibt daher, dass alle, die heute bei MediTA, Klüh oder GSG arbeiten, vom UK eingestellt werden oder dieselben Arbeitsbedingungen und Löhne erhalten wie die Beschäftigten des UK.

Tarifrunde
Mehrfach wurden wir gefragt, ob die jetzige Tarifrunde des Öffentlichen Dienstes auch für das UK Essen gilt. Dies ist nicht der Fall. Somit wird auch das in der vergangenen Woche abgeschlossene Verhandlungsergebnis nicht auf uns beim UK angewandt. Die nächste Tarifrunde für das UK Essen findet Anfang 2019 statt. Lange Zeit gab es in der Tat eine gemeinsame Tarifrunde für alle Beschäftigten, egal ob sie bei der Kommune, beim Bund oder (wie wir) beim Land angestellt waren. Um die Kraft der großen Gruppe der Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes zu schwächen, haben die Arbeitgeber gezielt die Länder von der Tarifgemeinschaft der übrigen Beschäftigten abgespalten; ebenso wie sie innerhalb jeder Kommune oder jedes Krankenhauses Teile an Tochter- oder Fremdfirmen ausgelagert haben, die wiederum andere Tarifverträge haben – wenn sie überhaupt welche haben. Deswegen ist es richtig, diese Spaltung wieder zu überwinden und gemeinsame Auseinandersetzungen um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu führen.

Servicekonzept
Die Pflegedirektion beabsichtigt in einigen Bereichen des Pflegedienstes im Spätdienst die Serviceassistentinnen ersatzlos abzuziehen. Nach Rücksprache mit den Kollegen_innen des Pflegedienstes der betroffenen Stationen bekamen wir die Rückmeldung, dass die Kollegen_innen sich in einer so angespannten personellen Situation befinden, dass es nicht möglich ist, in den Spätdiensten zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Deshalb hat der PR das vorgelegte Konzept beabsichtigt abgelehnt. Aus diesem Grund fanden bzw. finden auf den betroffenen Stationen Teambesprechungen statt, an denen auch Vertreter der Pflegedirektion teilgenommen haben. Die Pflegekräfte haben in den Teambesprechungen sachlich dargestellt, inwiefern der Wegfall des Spätdienstes der Serviceassistenz nicht durch den Pflegedienst kompensiert werden kann. Die Vertreter der Pflegedirektion sagten zu, die Argumente der Kollegen_innen mitzunehmen und das Konzept eventuell anzupassen. Wir sind gespannt, wie diese Anpassungen aussehen werden.

Informationen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
-Am 04.04.18 haben wir die neuen Auszubildenden aus der GKP und GKiKP im Café Nord willkommen geheißen. Es war ein sehr heiterer und austauschfreudiger Abend und wir hoffen, in Zukunft bei weiteren Azubi-Events sowohl neue als auch bekannte Gesichter begrüßen zu können.
-An unsere schulischen Auszubildenden: Der Stand der letzten Verhandlungsrunde zum Thema #unbezahlt hat leider ein sehr enttäuschendes Ergebnis gebracht. Wie ihr aber sicherlich schon mitbekommen habt, waren einige eurer Kollegen und Kolleginnen beim gemeinsamen Streik in Potsdam und haben dort für Aufmerksamkeit gesorgt. Wir erwarten in den kommenden Wochen einen neuen Verhandlungstermin, an dem geklärt werden soll, ab wann vergütet wird und wie hoch die Vergütung ausfällt. Deshalb, liebe Azubis, haltet eure Augen und Ohren offen: Es wird bald eine weitere Aktion geben, mit der symbolisiert werden soll, dass ihr am Ball bleibt und euch diese Frechheit der Hinhaltung nicht weiter gefallen lasst.
-Bei Fragen wendet Euch gerne an eure JAV: telefonisch unter 0201/723-2005, per Mail an jav@uk-essen.de oder besucht uns für aktuelle Infos auf unserer FB-Seite.

Wie melde ich mich krank?
Hierzu gibt es jetzt eine Dienstanweisung, die Sie im roXtra unter folgendem Link finden können: http://intraweb.uk-essen.de/zit/index.php?id=1661
Sie heißt: Anzeige- und Nachweispflichten Stand März 2018. Das Wichtigste: Sie müssen Ihre Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung ausschließlich direkt an die Personalabteilung (Dezernat 01.2 – Krankendatei) schicken. Weitere wichtige Punkte hierzu können Sie der angehängten Datei entnehmen.

Personalsituation Fotoabteilung der Augenklinik
Seit vielen Jahren ist die Personalsituation in der Fotoabteilung der Augenklinik nicht zufriedenstellend. Die Beschäftigten haben dies mehrfach mit Überlastungsanzeigen dokumentiert. Da die letzten Überlastungsanzeigen aus Juli letzten Jahres erneut nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, hat der PR einen Initiativantrag zur Personalaufstockung des Bereichs gestellt. Im Rahmen der Erörterung zu diesem Antrag hat das UK nun eingelenkt und plant dort eine Personalerhöhung. Wir hoffen, dass dies nun schnell geschieht.

„Pflege wirbt Pflege“
Das UK hat dem PR eine Maßnahme vorgelegt, bei der Beschäftigte des UK (aus allen Bereichen – deswegen ist der Titel unserer Ansicht nach auch nicht gut gewählt) 1.000 € bekommen, wenn sie eine Pflegekraft zur Einstellung beim UK Essen anwerben. Der PR hat diese Maßnahme zur Kenntnis genommen. Wir sind allerdings der Ansicht, dass dies nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein des Personalmangels ist, sondern eigentlich das Pferd von hinten aufzäumt: Wenn die Arbeitsbedingungen am UK endlich verbessert würden, dann würden nicht mehr so viele Pflegekräfte das UK verlassen. So aber werden – wie in einem Durchlauferhitzer – neue Pflegekräfte angeworben, die dann vielleicht auch nur ein paar Jahre bleiben, weil die Arbeitsbedingungen hier unverändert schlecht und unaushaltbar sind. Außerdem lehnen wir es eigentlich ab, dass wir Pflegekräfte von anderen Krankenhäusern, mit denen wir als Beschäftigte nicht in Konkurrenz stehen, abwerben sollen, was dann stattdessen dort eine Lücke reißt.

Lokalisierungstechnologien im Krankenhaus
Die Firma Bosch hat zum Thema „Smart Hospital“ im Klinikum verschiedene Lokalisierungstechnologien vorgestellt. Diese könnten z. B. in der Laborprobendiagnostik, Wäsche- und Materiallogistik, OP-Sicherheit oder Besuchernavigation eingesetzt werden. In Zukunft könnte dann auf jedem Stationsarbeitsplatz u.a. der aktuelle Ort eines sauberen Bettes oder medizinischen Gerätes angezeigt werden. Hierzu sollen Vorschläge erarbeitet werden, welche der vorgestellten Techniken für das UK und die hier Beschäftigten sinnvoll und realisierbar wären. Wir wissen allerdings auch, dass solche Techniken auch mal gerne dazu benutzt werden, um Beschäftigte zu überwachen und die Arbeitsverdichtung noch weiter voranzutreiben. Der PR wird die weiteren Maßnahmen im Auge behalten. Er wird versuchen, solche Entwicklungen aufzudecken und nach Möglichkeit zusammen mit den betroffenen Kolleg_innen zu verhindern.

Änderung der Arbeitszeiten in der Physiotherapie OZ II
Seit geraumer Zeit ist die Ausweitung der Arbeitszeiten an Wochenend- und Feiertagen in der Physiotherapie im OZ II in der Diskussion. Zurzeit sollen die Physiotherapeut_innen an diesen Tagen für vier Stunden „verfügbar“ sein. Aus Erlös- und Abrechnungsgründen hat das UK entschieden, die „Verfügbarkeitsstunden“ der Physiotherapie auszuweiten. Eine Dienstvereinbarung zu einem Arbeitszeitkonto sollte den Beschäftigten die Sicherheit bieten, die bisher gelebte Praxis des Ansammelns und Abbauens von Überstunden, die bei der Ausweitung des Wochenenddienstes anfallen, beizubehalten. Letztlich kann der PR den ausgearbeiteten Dienstvereinbarungs-Vorschlag des UK nicht unterschreiben, da der vorgelegte Entwurf den Beschäftigten das Abbauen von Überstunden nicht verbindlich zusichert. An der bisherigen Form des Freizeitausgleiches von ganzen Tagen ändert sich bis auf weiteres für die Beschäftigten der Physiotherapie im OZ II nichts.

Flüchtlingsprojekt
Im Januar ist das bisherige Flüchtlingsprojekt am UK, das wir sehr begrüßt haben und teilweise unterstützen konnten, abgeschlossen worden. Dazu war der Leiter des Projektes in die PR-Sitzung eingeladen. 12 von 25 TN haben das Projekt erfolgreich beendet. Vier Teilnehmer aus diesem Projekt haben zum 01.04.2018 am UK eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen und werden von der JAV unterstützt. Ein weiteres, ähnliches Flüchtlingsprojekt ist vom UK angedacht. Der PR begrüßt es sehr, dass auch weiteren Flüchtlingen bei uns im Uniklinikum die Möglichkeit gegeben werden soll, sich eine neue berufliche Perspektive aufzubauen. Im Mai werden wir zu dessen Stand beim UK nachfragen.

Betriebliches Eingliederungs-Management (BEM)
Der Leiter des betrieblichen Eingliederungsmanagements verlässt zum Monatsende leider das UK. Wir hoffen auf eine zügige Nachbesetzung der Stelle, damit die Weiterführung der etablierten Strukturen im gewohnten Umfang gewährleistet werden kann. Frau Duda und Herr Musolff sind weiterhin unter den bekannten Telefonnummern erreichbar. Weitere Informationen zum Thema BEM finden Sie im Internet unter www.uk-essen.de/bem

Service- und Informationscenter (SIC)
Bei der gut besuchten Teilpersonalversammlung zu diesem Thema wurde über viele Aspekte der geplanten Einrichtung des SIC diskutiert. Inzwischen sind sehr viele Fragen aufgekommen, die das UK (bislang) noch nicht beantworten konnte, wie z.B.: Was ist, wenn es nicht genügend Freiwillige aus den Ambulanzen für das SIC gibt? Kommt es zu Zwangsumsetzungen? Machen im SIC alle alles? Bekommen alle die gleiche Eingruppierung? Was ist, wenn die geplanten Schulungen nicht ausreichen, um die neuen Aufgaben zu erlernen? Arbeiten alle in allen Schichten? Ab wann werden die Zeiten auf 24/7 ausgedehnt? Ist mit der Software die Überwachung der Arbeitsleistung möglich? Gibt es Alternativen zum Großraumbüro? Wer soll in dem Büro arbeiten, das evtl. außerhalb des UK-Geländes angemietet wird?
Das UK hat trotz der vielen ungeklärten Fragen vor, die ersten Planungen bereits in die Tat umzusetzen (Software kaufen, Büro einrichten, …) und hat zugesichert, dem PR für jede noch offene Frage nach und nach eine Antwort vorzulegen. Wir sehen das sehr kritisch, denn wir können uns vorstellen, wie der Vorstand reagiert, wenn bereits die Software gekauft und das Büro eingerichtet wurde, aber der PR dann die Inbetriebnahme des SIC ablehnt, weil das UK die Stellen in den Ambulanzen nicht nachbesetzt oder die Kolleg_innen zu Aufgaben gezwungen werden sollen, die sie ablehnen. Wir haben oft genug erlebt, dass das UK Fakten schafft und, wenn die betroffenen Beschäftigten und der PR dann nicht uneingeschränkt mit allem einverstanden sind, die Maßnahmen per Eilverfügung schon einmal umzusetzen versucht. Umso wichtiger wird es daher sein, dass der Vorstand von den betroffenen Beschäftigten direkt mitbekommt, was sie wollen – und was nicht.

Kurznotizen
Der Datenschutzbeauftragte des UK hat uns über das neue IT-Sicherheitsgesetz informiert.

Befristungen I
Erneut hat eine Kollegin des UK Essen vor Gericht gewonnen und hat nun nach über zehn Jahren einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Sie sollte nach dieser langen Zeit nicht weiterbeschäftigt werden und hat sich erfolgreich dagegen gewehrt. Immer wieder versucht es das UK dreist, Kolleg_innen über so lange Zeiträume hinweg befristet zu beschäftigen und setzt offensichtlich darauf, dass die Betroffenen sich nicht einklagen – womit das UK allerdings oft auf die Nase fliegt.

Befristungen II
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für März 2018 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 19 Neueinstellungen waren 12 befristet und 7 unbefristet. Von 35 Weiterbeschäftigungen waren 23 befristet und nur 12 unbefristet.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

3. Mai: Energiezentrale
17. Mai: Medizintechnik

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Theaterkarten
Für die aktuelle Spielzeit können Sie im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.