Personalrats-Rundmail Mai 2018

Mach meinen Kumpel nicht an! - Gegen Ausländerfeindlichkeit und RassismusLeiharbeitnehmer_innen
Ein Leiharbeitnehmer, der seit anderthalb Jahren hier am Klinikum im Krankentransportdienst beschäftigt war, ist vor die Tür gesetzt worden. Laut der Personalabteilung war er auf einmal „zu teuer“. Warum? Weil es seit April 2017 ein neues Arbeitnehmerüberlassungsgesetz gibt. Hierin ist geregelt, dass ein Leiharbeitnehmer nach neun Monaten aufsummierten Einsatzes im selben Betrieb den gleichen Lohn bekommen muss, den ein interner Beschäftigter für vergleichbare Arbeit erhält. Statt 9 oder 10 Euro müssten die Leiharbeitnehmer_innen bei uns dann wenigstens den gleichen Grundlohn erhalten wie UK-Beschäftigte, die gleiche oder ähnliche Tätigkeiten ausüben.
Unserer Ansicht nach ist dies wirklich das Mindeste. Leiharbeitnehmer_innen müssen bereits besonders unsichere und schlechte Arbeitsbedingungen ertragen. Da sollten sie wenigstens den gleichen Lohn und eigentlich sogar mehr Lohn erhalten, und dies nicht erst nach neun Monaten, sondern vom ersten Arbeitstag an. In anderen Ländern Europas ist dies längst üblich. Doch der Vorstand möchte weiter Leiharbeitnehmer_innen zu Niedriglöhnen beschäftigen. Wenn sie dann nach neun Monaten eigentlich endlich mehr Lohn bekommen müssten, sollen sie auf die Straße gesetzt und durch den nächsten Leiharbeitnehmer mit Niedriglohn ersetzt werden. Für Leiharbeitnehmer_innen sollen die Bedingungen am Klinikum also noch unsicherer werden als bisher schon. Der Vorstand argumentiert, das Klinikum müsste bei Leiharbeitnehmer_innen nicht nur den Lohn, sondern auch die Gebühren für die Leiharbeitsfirma bezahlen, und daher könnte das Klinikum sich Leiharbeitnehmer_innen nicht mehr leisten, wenn sie den selben Lohn erhielten wie Festangestellte.
Im Pflegedienst sind in diesem Monat über 50 Leiharbeitnehmer_innen im Einsatz, um die vielen unbesetzten Stellen zu kompensieren. Und diese Leiharbeitnehmer_innen erhalten mindestens den gleichen Lohn wie alle anderen Pflegekräfte. Es geht also! Wenn der Vorstand allerdings etwas einsparen möchte, dann die Gebühren für die Leiharbeitsfirmen, indem er alle betroffenen Kolleg_innen fest einstellt!

Informationen der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
Wir veranstalten dieses Jahr am 11.07.2018 ein Sommerfest im Namen der Jugend- und Auszubildendenvertretung auf dem Gelände des TUS Holsterhausen (links neben dem Eingang der Orangerie/Gruga). Es wird Essen geben, wir planen ein paar alkoholfreie Cocktails und hoffen auf viele Besucher mit guter Laune! In den Klassenräumen der verschiedenen Schulen hängen Gästelisten aus, auf denen ihr euch gerne eintragen könnt. Wann: 11.07.2018, 16:00 Uhr. Wo: TUS Holsterhausen; Pelmanstr. 91, 45131 Essen. Wer: Alle Auszubildenden, Praktikanten, FSJ’ler und BUDFI’s des UK Essen.

Servicekonzept
Hierzu gibt es nichts Neues. Was wir aber bei Teambesprechungen mit den Pflegekräften, denen der Spätdienst der Serviceassistenz gestrichen werden soll, festgestellt haben: Die Pflegedirektion hat offensichtlich den Überblick über die Personalsituation im Pflegedienst verloren, da sie z.B. in einem Gespräch gar nicht wusste, an wie vielen Nachmittagen denn die Serviceassistentin wirklich für die Station geplant ist. Eine gute Voraussetzung, um ein Konzept zu ändern…

Fort- und Weiterbildungsprogramm 2019
Der PR hat wieder die Möglichkeit, Ideen und Anregungen für das Fort- und Weiterbildungsprogramm des nächsten Jahres an die Bildungsakademie zu geben. Haben Sie als Beschäftigte Anregungen für neue Kurse oder ähnliches? Dann melden Sie sich bitte bei uns.

Arbeitseinsätze
Freigestellte PR-Mitglieder haben in den letzten Wochen Arbeitseinsätze auf der M2A, der O2/4 und dem Transportdiensten der ZSVA gemacht. Wir danken den Kolleg_innen dieser Bereiche für die freundliche Aufnahme und die Möglichkeit, Einblicke in ihre Arbeitssituation nehmen zu können.

Kurznotizen
-Der PR hat der Verlängerung der Änderung der Arbeitszeiten in der Bettenzentrale OZ II und dem Müllumschlagplatz erst einmal nicht zugestimmt, weil Probleme in der Ablauforganisation erst beseitigt werden sollten, bevor der Arbeitsbeginn am Montag um 5 Uhr verlängert wird.
-Das UK hat den fehlerhaften Text bei Ablehnung des Bildungsurlaubs auf Nachfrage des PR nun korrigiert.
-Der PR hat der Einführung der Software „Bonita“ für die neue ZNA zugestimmt.
-Wegen Unstimmigkeiten hinsichtlich der Urlaubs“stunden“berechnung hat der PR Dienstpläne der Casino-Beschäftigten vom UK eingefordert.

Kantinenausschuss
In der letzten Kantinenausschuss-Sitzung wurden folgende Themen (zum Teil zum wiederholten Male) angesprochen: Portionsgrößen, fragliche versteckte Preiserhöhungen, Kosten für die Coffee to go-Becher, Bestell-App in der Kantine des UK Münster und die Verfügbarkeit der Menüs ab 13 Uhr. Wer genauere Informationen zu den angesprochen Punkten haben möchte, meldet sich bitte bei uns.

Pflegedienst
-Ausweitung des Konzeptes Pflegeexperten (PEX): Dem PR wurden Stellenausschreibungen für PEX vorgelegt. Hintergrund ist, dass das Konzept der PEX ausgeweitet werden soll. Leider hat die Pflegedirektion im Vorfeld vergessen, dass diese Ausweitung auch Auswirkungen auf die Kolleg_innen auf den Stationen haben wird und somit der Mitbestimmung unterliegt. Daher waren wir gezwungen, gegen die Stellenausschreibungen Einwendungen zu erheben. Die Pflegedirektion hat angekündigt, die Mitbestimmung jetzt durchzuführen.
-Der PR hat der Reorganisation der Vertretungen der KPDL im Rufdienst zugestimmt.

-Wir haben außerdem inzwischen Auskunft über die Höhe der Zulagenzahlungen an die KPDL erhalten.

-Pflegerisches Konzept zur kardiologischen IMC-Station: Durch einen Vergleich im Einigungsstellenverfahren konnte erreicht werden, dass die Eröffnung erst stattfindet, wenn die erforderlichen 11,5 Stellen besetzt sind – was leider nicht selbstverständlich ist. Für die praktische und fachliche Unterstützung des neuen Teams ist die Stationsleitung der Kardio-IMC zuständig (wenn im Dienst befindlich), und nicht wie ursprünglich vorgesehen generell die Kolleg_innen der Station Herz Intensiv 1 und 2.

-Pflegerisches Personalkonzept zur Aufstockung der Beatmungsbetten auf den Stationen Herz Intensiv 1 und 2: Auch hierzu konnte in der Einigungsstelle ein Vergleich geschlossen werden. Herz Intensiv 2: Die Erhöhung des Schweregrades zweier Betten auf Intensivniveau erfolgt erst, wenn die Kardio-IMC eröffnet und die geplante Besetzungsstärke erreicht ist. Herz Intensiv 1: Die Aufstockung von 15 auf 18 Betten erfolgt erst nach Umsetzung der Maßnahme Herz Intensiv 2 und wenn die hierfür geplante Besetzungsstärke erreicht ist. Die Regelbesetzung für die Versorgung der drei Beatmungspatienten im Aufwachraum wird auf zwei Pflegekräfte festgelegt. Wir danken an dieser Stelle der erfahrenen Intensiv-Kollegin der Station Herz Intensiv 1, die für Ihre Kolleg_innen an der Einigungsstellensitzung vom 30.04.2018 teilgenommen hat.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für April 2018 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 33 Neueinstellungen waren 24 befristet und nur 9 unbefristet. Von 35 Weiterbeschäftigungen waren 12 befristet und nur 23 unbefristet, wobei 15 davon Entfristungen von MTRAs waren.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

7. Juni: Intensivstationen
14. Juni: Müllplatz
21. Juni: Medizinisches Forschungsgebäude
28. Juni: Radiologie OZ II

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Theaterkarten
Für die aktuelle Spielzeit können Sie im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.