Personalrats-Rundmail März 2019

Vereinbarung zur Entlastung
Inzwischen haben wir die voraussichtlich geeinten Ausgangszahlen für die noch strittigen fünf Bereiche, auf deren Grundlage die Stellenaufstockungen der 40 Stellen außerhalb des Pflegedienstes erfolgen soll, sodass nun endlich die Stellenausschreibungen erfolgen könnten.

Nuklearmedizin/Radiopharmazie
In diesem Bereich ist zurzeit sehr viel Unruhe. In der Nuklearmedizin hat die Bezirksregierung eine Begehung durchgeführt, über deren Ergebnisse weder die dort Beschäftigten noch wir ausreichend informiert worden sind. Bei zwei Folgeterminen wurde außerdem „vergessen“, den PR über diese Termine zu informieren. In der Radiopharmazie ist seit dem 01.02.2019 eine neue Leitung eingesetzt und den Kolleg_innen wurde gesagt, es soll für den Bereich zu kommerziellen Zwecken eine GmbH gegründet werden. Über einen Antrag auf Einsatz von Leiharbeit sind dem PR bereits zwei Leiharbeitnehmer vorgelegt worden. Während wir dazu noch vor unserer Zustimmung Fragen hatten, wurden diese schon vor Ort eingesetzt. Nachdem wir dies mitbekommen haben, wurde von Seiten des UK schnell eine sogenannte Eilmaßnahme geschickt, mit der noch vor dem Abschluss des Mitbestimmungsverfahrens der Einsatz eines Leiharbeiternehmers möglich ist. Wir haben den Vorstand aufgefordert, die betroffenen Beschäftigten über die Pläne umfassend zu informieren. Trotz Nachfrage ist dies noch nicht erfolgt.

Physiotherapie
Auch in der Physiotherapie wurde es vor ein paar Wochen unruhig, weil die Anzahl der im Wochenenddienst zu behandelnden Patienten deutlich erhöht wurde. Wegen der Abrechnung der sogenannten Komplexbehandlungen sollen Patient_innen, die länger als sieben Tage auf einer Intensivstation liegen, auch am Wochenende physiotherapeutisch betreut werden. Berechtigterweise kam die Frage auf, wie das ohne zusätzliches Personal in der gleichen Zeit zu schaffen sein soll. Auch die grundsätzliche Finanzierung der Abteilung und die Abrechnung der Patient_innen mit den Kostenträgern wurde in diesem Zusammenhang angesprochen. Aus diesem Grunde findet diese Woche für alle Physiotherapeuten eine Teilpersonalversammlung statt, bei welcher der Leiter des Controlling zu diesen Fragen berichten soll.

Ergotherapie
Dies ist die dritte Abteilung, in der zurzeit sehr große Unruhe herrscht. Das UK hat sich hier anfangs mit aller Vehemenz geweigert, eine von den 40 zusätzlichen Stellen aus dem Streik in diesem Bereich anzusiedeln. Nun ist aber anscheinend doch ein großer Bedarf in der Ergotherapie: Das UK hat ohne Einbeziehung der dort Beschäftigten und ohne Mitbestimmungsverfahren mit dem PR eine externe Praxis beauftragt, die nun schon bereits an mehreren Wochenenden dort tätig ist. Die teilzeitbeschäftigten Kolleginnen der Abteilung – die schon lange sehr gerne ihre Stundenanteile aufstocken würden – hat man noch nicht einmal gefragt, ob sie bereit wären, am Wochenende zu arbeiten.
Nachdem der PR seine Rechte bei dieser Privatisierungsmaßnahme eingefordert hat, teilte uns das UK mit, es handele sich gar nicht um eine Privatisierung und daher müsse der Vorstand uns diese Maßnahme auch nicht zur Mitbestimmung vorlegen. Um eine Privatisierung handele es sich nämlich nur, wenn die Aufgaben vorher von UK-Beschäftigten durchgeführt worden sind – und das war ja am Wochenende bisher noch nicht der Fall! Letzte Woche aber wurde diese Praxis auch an einem normalen Wochentag eingesetzt. Was denn nun? Der PR hat nun einen Rechtsanwalt mit der Einleitung eines Gerichtsverfahrens beauftragt. Wir als PR sprechen uns grundsätzlich gegen die Auslagerung von Tätigkeiten aus, für die auch Beschäftigte direkt am UK eingestellt werden könnten. Außerdem trägt jede Auslagerung zu einer weiteren Aufspaltung der Belegschaft bei.

Reinigungsdienst
Ab dem 1. April 2019 sollen die neuen Dienstpläne umgesetzt werden. Ab dann müssen die Kolleginnen nicht mehr 12 Tage am Stück durcharbeiten. Was die Kolleginnen seit Jahrzehnten gefordert haben, aber angeblich nicht ging, ist nun durch den Streik möglich. Durch die zusätzlichen erstreikten Stellen konnte diese Dienstplanänderung möglich gemacht werden. Der Altersdurchschnitt im Reinigungsdienst (der noch bei UK angestellten Reinigerinnen) ist bei ca. 60 Jahren. In diesem Alter 12 Tage am Stück durchzuarbeiten, ist sehr belastend. Nun haben sie auch durch eine kleine Verlängerung der täglichen Arbeitszeit einen zusätzlichen Tag in diesem Block frei. Endlich!

Krankentransportdienst (KTD)
Die Forderungen des KTD aus dem Streik, die ausschließlich arbeitsorganisatorische Maßnahmen betreffen, sind hingegen allesamt noch nicht umgesetzt. Vor Monaten fand ein erster Termin hierzu statt, bei dem Kollegen aus dem Bereich den zuständigen Vorgesetzten die Forderungen erläutert haben. Monate später fand nun der Folgetermin statt, wobei die Kollegen feststellen mussten, dass keine einzige Maßnahme bisher umgesetzt oder auch nur auf den Weg gebracht wurde! Wie so oft, wenn es um Verbesserungen unserer Arbeitsbedingungen geht, ist es nötig, dass Kolleg_innen und der PR hartnäckig dran bleiben und Druck machen – selbst bei Maßnahmen, die das UK nicht einmal Geld kosten.

Serviceassistenz
Die Organisationsänderung hinsichtlich der Leitungsstruktur hat der PR nach Klärung einiger Frage zur Kenntnis genommen.
Der geplanten Änderung bei den Serviceassistentinnen, die im OP eingesetzt sind, hat der PR noch nicht zugestimmt. Einige Dinge sind noch ungeklärt: Es soll eine halbe zusätzliche Stelle wegen schon länger zunehmendem Arbeitsanfall eingerichtet werden. Außerdem zwei der zusätzlichen Stellen, die im Streik für die Serviceassistenz erkämpft wurden. In welche OP-Bereiche diese aber sollen, ist noch nicht geklärt. Der PR hat hierzu andere Vorstellungen als das UK. Des Weiteren sollen die Serviceassistentinnen im OP zukünftig Versorgungsassistentinnen heißen und der OP-Koordination unterstellt werden. Außerdem ist von Seiten des UK ein Spätdienst angedacht, dessen Notwendigkeit den betroffenen Kolleginnen und dem PR nicht einleuchtet.

Pflegedienst
-Die Änderung der Leitungsstruktur in den Polikliniken des MZ und in der Augenklinik haben wir zur Kenntnis genommen.
-Die Einführung eines Bereitschaftsdienstes im UC-OP hat der PR erst einmal abgelehnt, da nach Rücksprache mit dem betroffenen Team die Notwendigkeit nicht nachvollziehbar ist.
-Wir freuen uns für die beiden Kolleginnen aus der WTZ-Ambulanz, deren Arbeitszeitaufstockung ursprünglich nicht genehmigt wurde; u.a. weil ja dort keine Pflegekräfte, sondern ausschließlich Medizinische Fachangestellte arbeiten sollten. Da es nun weiterhin dort einen Personal-Mix geben soll, war die Aufstockung jetzt doch möglich.
-Die Einführung des palliativmedizinischen Konsildienstes hat der PR nach der Klärung einiger offener Fragen zur Kenntnis genommen.

Kantinenausschuss
Nach langer Zeit hat wieder einmal der Kantinenausschuss stattgefunden. Wir haben die von zahlreichen Kolleg_innen an uns herangetragene Kritik vorgetragen, dass die Qualität des Essens – insbesondere beim Front Cooking – und insgesamt das Preis-Leistungs-Verhältnis immer schlechter wird. Es hat uns nach unseren bisherigen Erfahrungen in diesem Ausschuss nicht sonderlich überrascht, dass Klüh eigentlich alle Kritik weit zurückgewiesen und unsere konkreten Beispiele sogar abgestritten hat. Auch das schlechte Ergebnis der letzten Mitarbeiterbefragung in der Kantine wurde von Klüh in Frage gestellt, ebenso die wieder zunehmende Kritik aus den OPs an der sogenannten OP-Suppe. Von Seiten des Vorstandes wurde unsere Kritik, die wir dort zusätzlich geäußert haben, auch nicht geteilt. Trotzdem stellen wir in den letzten Tagen fest, dass es offensichtlich Bemühungen von Seiten Klühs gibt, das Essen zu verbessern. Scheinbar war unsere Kritik doch nicht so unberechtigt.

Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV)
-Nach der großen Freude über den Abschluss des Tarifvertrages TVA-L Gesundheit, der für den Großteil unserer schulischen Auszubildenden gilt, sind mittlerweile die ersten Gehaltszahlungen bei den betroffenen Auszubildenden eingegangen. Lediglich bei der Umsetzung des nun ebenfalls neuen Urlaubsanspruchs gibt es noch Regelungsbedarf. Wenn hier konkrete Probleme auftreten, meldet Euch bei uns.
-In der Ausbildung zur operationstechnischen Assistenz werden die Ausbildungsplätze unter Einbezug von Einsatzorten in den Tochterunternehmen des Uniklinikums erweitert. Ein Einsatz an den entsprechenden Stellen soll dabei freiwillig erfolgen, wenn es für die Auszubildenden gut machbar ist, die Standorte zu erreichen. Wir werden die Umsetzung weiterhin beobachten und stehen bei Fragen natürlich zur Verfügung.
-Nachdem es zuerst so schien, als wenn die Azubis zum/zur Masseur_in und medizinischen Bademeister_in bei der Ausbildungsvergütung der schulischen Azubis ausgeschlossen wären, konnte im Rahmen der gerade abgeschlossenen Tarifverhandlungen in Potsdam mit der TdL geklärt werden, dass Verhandlungen für diese Azubi-Gruppe auf NRW-Ebene möglich sind.
-NRW Gesundheitsminister Laumann hat die Arbeitgeber der Krankenhäuser wegen des Stellenabbaus in den Pflegeschulen kritisiert und hat sie aufgefordert, mehr Ausbildungs-plätze zu schaffen. Wir haben daraufhin beim UK nachgefragt, ob bei uns eine Ausweitung geplant ist. Der Vorstand hat geäußert, dass er eine Ausweitung begrüßen würde, aber zurzeit wegen der unattraktiven Eingruppierung der Lehrkräfte eben diese nicht bekomme und außerdem keine Räume für mehr Kurse zur Verfügung habe. Ein Neubau und eine Erweiterung auf dem neu erworbenen Gelände an der Norbertstraße wäre evtl. möglich.

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Durch einen Arbeitsversuch, koordiniert durch das BEM, gibt es nun den ersten Fall einer Abordnung innerhalb des Konzerns UME. Ein Beschäftigter wird ab demnächst – unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Situation – im SJK eingesetzt. Der PR begrüßt es, dass ihm eine neue Perspektive ermöglicht wurde. Bisher kam es nur zu konzerninterner Arbeitnehmerüberlassung in den Töchtern, wenn ausschließlich das UK davon profitierte.

Kurznotizen
-Die Zusage des Vorstandes, die Kollegen der Bettenzentralen über die Zukunft eben dieser zu informieren, ist bisher noch nicht umgesetzt worden.
-Der PR hat sich in den letzten Wochen intensiver mit dem Thema Rente und Privatisierungen bzw. Auslagerungen in Tochterunternehmen beschäftigt.
-Dem PR ist das Patient_innenportal LOUISA in einer Sitzung vorgestellt worden.
-Der PR hat die kurzzeitige Installation von Kameras zur Verkehrszählung im Gelände zur Kenntnis genommen.
-Ebenso die Einrichtung einer Entlassplattform für den Sozialdienst nach der Klärung einzelner offener Fragen.
-Die Einführung eines Rufdienstes für Teile der ZIT hat der PR anfänglich abgelehnt, da es noch offene Punkte gab. Wir haben den Rufdienst aber nun – nach Klärung der Punkte – zur Kenntnis genommen.
-Die vom UK geplante Änderung der Kleiderordnung, bei der das Tragen von Halsketten und künstliche Wimpern für Pflegekräfte untersagt sein soll, hat der PR erst einmal abgelehnt.
-Im Wirtschaftsausschuss haben wir folgende Dinge erfragt: die Kosten für die im UK eingesetzte Leiharbeit; für den Umbau der Küche und für die Dienstwagen. Außerdem haben wir nach den – unserer Vermutung nach geringen – Beträgen gefragt, die für die alljährlich in Frage gestellte Übernahme der Azubis (außerhalb des Pflegedienstes) sowie für die Zahlung einer Ausbildungsvergütung für die zehn Azubis Masseur_innen und medizinische Bademeister_innen notwendig wären. Des Weiteren haben wir uns nach den zu erwartenden Einnahmen der Radiopharmazie GmbH (siehe oben) erkundigt.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Februar 2019 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 26 Neueinstellungen waren 17 befristet und 9 unbefristet. Von 18 Weiterbeschäftigungen waren 12 befristet und 6 unbefristet.

Theaterkarten
Für die aktuelle Spielzeit können Sie im PR-Büro Karten für 11 Euro (Selbstkostenpreis) erhalten, mit denen Sie freie Platzwahl im Grillo-Theater haben.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

28. März: Medizinische Klinik
11. April: Verwaltungsgebäude und Poststelle / Fahrbereitschaft
18. April: Strahlenklinik
25. April: Handwerkerbereich

AG Sucht
Sie können die AG Sucht des Personalrates täglich unter folgender Telefonnummer erreichen: 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort können Sie einen Beratungstermin vereinbaren.