Personalrats-Rundmail März 2023

Inflationsausgleich durch das Land NRW
Die Arbeitsgemeinschaft der Personalräte der Unikliniken NRW hat Mitte November 2022 das für uns zuständige Ministerium angeschrieben und es aufgefordert, wegen der enorm gestiegenen Kosten die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3.000 € an alle Beschäftigten der Unikliniken in NRW auszuzahlen. Die Antwort – fast vier Monate später – musste offensichtlich sehr intensiv geprüft werden, um dann festzustellen, dass sich das Ministerium nicht für uns zuständig sieht und stattdessen auf die jeweiligen Uniklinken verweist. Der Vorstand hier in Essen hat aber auf unsere Nachfrage schon vor Monaten erklärt, dass er die 3.000 € nicht zahlen will. Sie finden das Schreiben des Ministeriums im Anhang.

Tarifvertrag Entlastung (TV-E)
Wie bereits berichtet, geht die Umsetzung des TV-E nicht so zügig voran, wie vermutlich Sie und auch wir uns das wünschen würden. Immerhin ist schon mal ein Bereich geeint: In der Serviceassistenz werden durch den Streik nun 11,2 Stellen neu geschaffen. Auch die Verteilung der Stellen auf die jeweiligen Stationen ist mittlerweile zwischen ver.di und dem UK geklärt und führt hoffentlich sehr schnell zu einer Entlastung in der Serviceassistenz.
Das UK hat uns außerdem mitgeteilt, dass der pauschale fünfte Entlastungstag mit der Abrechnung im Mai ausgezahlt werden soll.

Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV)
-Entlastung für Azubis: Der seit dem 1. Januar 2023 in Kraft getretene Tarifvertrag Entlastung beinhaltet auch mehrere Regelungen zur Entlastung von Auszubildenden. Diesen Monat konnten nun endlich erste konkrete Gespräche zur Umsetzung des Vertrages zwischen uns und der Praxiskoordinatorin der Pflege geführt werden. Außerdem waren einige von uns auf einem Seminar mit Vertreter*innen der anderen fünf Unikliniken in NRW, wo wir uns über die Umsetzung an unseren jeweiligen Häusern ausgetauscht und Ideen zur weiteren Umsetzung gesammelt haben. Bei Fragen zum Tarifvertrag und den Regelungen, die euch betreffen, könnt ihr euch über die euch bekannten Wege melden!
-JAV-Wahl: Dieses Jahr ist Wahljahr! Im Mai steht die Neuwahl des JAV-Gremiums an. Um darüber umfassend zu informieren, haben wir auch bereits viele von euch im Unterricht besucht. Dennoch ist es uns meist nicht möglich, alle von euch zu erreichen. Solltet ihr Fragen zur Wahl oder vielleicht sogar Interesse haben, selbst Teil der JAV zu werden, meldet euch bei uns. Weitere Infos, wie zum Beispiel das genaue Datum, werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Medizintechnik: Software Zammad (Ticketsystem)
Ein Ticketsystem bietet die Basis für Arbeitsaufträge und Störungsmeldungen aller Art. Es dient zudem der Verwaltung vielfältiger Aufgaben, die in der Regel einzelnen Bearbeiter*innen zugeordnet werden. Da Zammad Funktionalitäten enthielt, die grundsätzlich eine Verhaltens- und Leistungskontrolle zuließen, hatten wir den erstmaligen Einsatz in der ZIT ausgiebig mit dem UK besprochen und sichergestellt, dass eine solche Überwachung weder erlaubt, noch beabsichtigt ist. Da diese Zusicherung nun auch in der Maßnahme für die Medizintechnik enthalten ist, haben wir das System auch für diesen Bereich zur Kenntnis genommen.

Pflegedienst
-UC-OP: Da die Auslastungsmessungen des Rufdienstes für den UC-OP außerordentlich hoch ausgefallen sind, beabsichtigt das UK die Einführung eines Bereitschaftsdienstes. Da die Beschäftigten einen solchen Bereitschaftsdient als ungeeignetes Mittel zur Beseitigung der hohen Auslastung sehen und eine kausale Herangehensweise (Beseitigung der strukturellen Probleme) befürworten, haben sie sich gegen die Einführung ausgesprochen. Es werden nun weitere Gesprächsrunden zum Thema folgen. Vor einer erneuten Auslastungsmessung sollten zuvor aber auf jeden Fall veränderte Bedingungen eingeführt worden sein. So sprechen sich die Kolleg*innen beispielsweise für einen verlängerten Spätdienst aus.
-OP-Fahrten: Zweifelsfrei ist, dass OP-Fahrten überall wertvolle Ressourcen des Pflegepersonals binden und sinnvolle Änderungen hier eine deutliche Entlastung bringen würden. Es ist deshalb angedacht, die bereits für die Augen- und HNO-Klinik realisierten OP-Fahrten auch für andere Abteilungen umzusetzen. Zur Ausarbeitung eines entsprechenden Konzeptes hat die Pflegedirektion deshalb einen Arbeitsauftrag an das Dezernat 03 übertragen.

Leiharbeit
In den letzten Wochen hat der PR mehrere Leiharbeitskräfte (außerhalb der Pflege) abgelehnt. Unser Ziel ist es natürlich, die Stellen mit Stammpersonal besetzen zu lassen. Diesmal hat es auch geklappt: Die Stellen werden ausgeschrieben. Wir behalten selbstverständlich die Stellenausschreibungen im Auge, damit sie auch tatsächlich besetzt werden.

Arbeitseinsätze
Von der regulären Arbeit freigestellte Mitglieder des PR haben wieder in verschiedenen Bereichen Arbeitseinsätze von zum Teil mehreren Tagen gemacht, um die Arbeitssituation vor Ort besser einschätzen zu können. Wir danken den Kolleginnen und Kollegen aus dem Lager an der Theodor-Althoff-Straße und dem Apothekenlager, aus dem Sozialdienst, der Strahlentherapie und der NaKo für die freundliche Aufnahme und die Einblicke in den Arbeitsalltag.

Vierteljahresgespräch
Im einmal im Quartal stattfindenden Gespräch mit dem Kaufmännischen Direktor haben wir dieses Quartal folgendes angesprochen: die sehr schleppende Umsetzung des Tarifvertrag Entlastung; die Planungen für das neu erworbene Gebäude Theodor-Althoff-Straße 1, in das bis zu 1.000 Beschäftigte vom jetzigen Standort Hufelandstraße übersiedeln sollen; diverse offene Themen aus dem Arbeitsschutz und die verzögerte Gehaltsauszahlung im Krankentransportdienst.

Schwerbehindertenvertretung (SBV)
Kurze und knappe Antworten auf häufige Fragen: Was ist eigentlich eine Gleichstellung?
Mit einer Gleichstellung können Sie Nachteilsausgleiche erhalten, die auch für schwerbehinderte Menschen gelten, zum Beispiel besonderen Kündigungsschutz, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben, Hilfe bei der Arbeitsplatzgestaltung, Betreuung durch spezielle Fachdienste (z. B. durch die Integrationsfachdienste), Lohnkostenzuschüsse für den Arbeitgeber und weitere Anreize zur Beschäftigung.
Wie kann ich die Gleichstellung beantragen?
Menschen mit einem Grad der Behinderung von mindestens 30 (aber kleiner als 50), können auf Antrag bei der Agentur für Arbeit Menschen mit Schwerbehinderung „gleichgestellt“ werden. Dies setzt voraus, dass sie aufgrund ihrer Behinderung einen Arbeitsplatz nicht erlangen oder nicht behalten können. Die Antragsstellung erfolgt bei der für den Wohnsitz zuständigen Agentur für Arbeit. Die Agentur für Arbeit prüft dann, ob die notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind. Beratung und Unterstützung von Beschäftigten bei Antragsstellung erhalten Sie bei Sven Musolff unter -2517 oder sven.musolff@uk-essen.de. Mehr Infos zum Antrag finden Sie z.B. bei der Agentur für Arbeit.

Nachhaltigkeit
Im Rahmen einer PR-Sitzung hat Herr Emler (Stabsstelle Unternehmensentwicklung und Nachhaltigkeitsmanager) die Gelegenheit genutzt, uns über den aktuellen Stand des „Green Hospitals“ zu informieren. Wir bedanken uns für den konstruktiven Austausch und die Beantwortung diverser Fragen. Als Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem Thema wird sich der PR mit der Gründung einer „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“ beschäftigen. Denn klar ist: Die Klimakatastrophe betrifft uns alle. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass mehr Klimaschutz am UK realisiert wird.
Bisher haben wir an einem Termin zum Thema „Green Food Hospital“ teilgenommen. Ziel dieser Arbeitsgruppe aus Vertreter*innen der Uniklinik und Klüh ist es, die „Planetary Health Diet“ voranzubringen. Diese „Diät“, die keine ist, legt Wert darauf, dass möglichst nachhaltig und gesund gegessen wird. Zudem soll die Verschwendung von Lebensmitteln verringert werden.

Kurznotizen
-Nach einer vierstündigen Einigungsstellensitzung hat es einen Kompromiss hinsichtlich der seit langer Zeit strittigen Änderung der Arbeitszeiten auf 4 Uhr Dienstbeginn in der Radiopharmazie gegeben.
-Hinsichtlich der Überlastungssituation im Sozialdienst hat es inzwischen auch Gespräche mit der Personalabteilung gegeben.
-Das Tragen des Mund- und Nasenschutzes im direkten Kontakt mit Patienten ist nach jetzigem Stand von Seiten des UK nur bis zum 7. April 2023 geplant.
-Die monatliche Zulage von 300 € für bestimmte Beschäftigte im Pflegedienst soll nun rückwirkend zum 1. Januar 2023 ausgezahlt werden, hat uns der Vorstand Mitte März mitgeteilt. Unsere Forderung, nach einer Übernahme der Kosten des 49 €-Tickets durch das UK für alle Beschäftigten wird zurzeit vom UK geprüft.
-Die neue Gleichstellungsbeauftragte Frau Rüland hat sich uns in einer PR-Sitzung vorgestellt. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.

PR vor Ort
Um den Kontakt mit Ihnen außerhalb des Personalratsbüros noch besser gestalten zu können, werden die freigestellten PR-Mitglieder weiterhin jeden Donnerstagmorgen von 8 bis 9 Uhr in wöchentlich wechselnden Bereichen für alle Fragen, Probleme und Anregungen zur Verfügung stehen. Die nächsten Termine sind:

30. März: GBK-Haus
6. April: ZIT
13. April: Gärtnerei
20. April: Frauenklinik
27. April: Dekanat, Audimax und BTG

AG Sucht
Suchtverhalten ist sehr vielschichtig und betrifft nicht nur Alkohol- und Medikamentenabhängigkeiten, sondern auch sogenannte Verhaltenssüchte (z.B. Spiel-, Internet-, Ess- und Arbeitssucht). Oft ist auch das Umfeld, wie z.B. am Arbeitsplatz, betroffen und jeder ist unsicher, wie mit dem Thema umgegangen werden soll.
Sie können uns dazu unter der Telefonnummer 84157 oder per E-Mail unter AG-Sucht@uk-essen.de erreichen. Hier erhalten Sie, wenn gewünscht auch anonym, Informationen und Hilfe zu diesem Thema.

Befristungen
Um Ihnen zu verdeutlichen, wie erschreckend die Personalpolitik des UK hinsichtlich der befristeten Arbeitsverträge ist, stellen wir hier die Zahlen für Februar 2023 vor (wir berücksichtigen hierbei keine Azubis, deren Ausbildungsverträge generell befristet sind und die das UK nach der Ausbildung grundsätzlich nur für sechs Monate übernimmt; auch berücksichtigen wir keine Einstellungen in den Pflegedienst, die zurzeit immer unbefristet vorgenommen werden). Von 49 Neueinstellungen waren 21 befristet und 28 unbefristet. Von 20 Weiterbeschäftigungen waren 12 befristet und 8 unbefristet.

Konflikte am Arbeitsplatz/Mobbing
Wenn Sie Konflikte am Arbeitsplatz haben, können Sie sich jederzeit bei uns melden – am besten so früh wie möglich! Der Personalrat unterliegt der Schweigepflicht. Alles, bei dem wir Sie unterstützen können, passiert erst nach Ihrer vorherigen Zustimmung. Bitte melden Sie sich bei Bedarf unter Telefon 3410.

Nicht arbeitslos und trotzdem zu wenig Geld?
Auch im UK sind einige Beschäftigte trotz eines Arbeitsverhältnisses auf Zusatzleistungen des Staates angewiesen: Meist handelt es sich um teilzeitbeschäftigte Alleinerziehende, deren Stundenlohn zu gering ist, als dass sie ohne die Zusatzleistungen über die Runden kommen könnten. Neben den allgemeinen Erschwernissen, die eine solche Situation mit sich bringt, besteht häufig das Problem, dass die Betroffenen ihre Ansprüche gar nicht kennen bzw. – oft wenig geübt im Umgang mit Behörden – diese nicht geltend machen können. Hier wollen wir Abhilfe schaffen! Eine externe Beraterin stellt Ihnen in einer kostenlosen Einzelberatung die Voraussetzungen vor, unter welchen sogenannte Aufstockungsleistungen in Betracht kommen. Ihnen wird erläutert, welche diese im Einzelnen sind, beispielsweise: einmalige Leistungen für die Anschaffung von Hausrat oder die Übernahme von Heiz- und Nebenkostenabrechnungen. Bitte melden Sie sich im PR-Büro unter -3450. Dort erhalten Sie die Telefonnummer der Beraterin, mit der Sie einen Beratungstermin vereinbaren können.